Abschied für lange Zeit

Vor 70 Jahren: Silberpfeile eingemottet

Am 24. Oktober 1955 hüllten Stirling Moss, Mercedes-Benz-Rennleiter Alfred Neubauer, Karl Kling, Juan Manuel Fangio mit weiteren Akteuren in einem feierlichen Zeremoniell die Grabtücher über die für lange Zeit letzten Silberpfeile. Der Abschied vom Grand-Prix-Rennsport, den die Stuttgarter erst am 4. Juli des Vorjahres mit einem fulminanten Sieg in Reims wieder aufgenommen hatten, war bereits Monate zuvor – am 14. April 1955 – festgelegt worden, das Ende der Sportwageneinsätze war mit der Zielvorgabe des Langstrecken-WM-Sieges zwei Tage vor der Targa Florio am 16. Oktober 1955 endgültig beschlossene Sache: Sowohl in der Königsklasse als auch im Langstreckensport war alles erreicht worden, was zu erreichen war – bis auf einen Sieg in Le Mans, dessen Einsatz für das Team mit dem Stern und über 80 Zuschauer in einer Katastrophe endete. Rudolf Uhlenhaut kommentierte den F1-Ausstieg mit den Worten: „Diese Formel ist für uns nicht mehr interessant, wir haben sie gelöst.“ Erst 2010 schienen sie in Untertürkheim wieder Interesse an einem eigenen Formel-1-Team zu haben…