Peter Collins

Tod in der grünen Hölle

Vor 65 Jahren verunglückte das britische Fahrertalent beim Großen Preis von Deutschland.

Mit 16 Jahren ist er von der Schule geflogen, weil er sich lieber auf dem Jahrmarkt vergnügte statt zu lernen. Doch schon bald darauf gehörte Peter Collins zu Großbritanniens größten Fahrertalenten. Der Sohn eines Automobilhändlers erzielte bereits als 17-Jähriger im Jahr 1949 seinen ersten Rennsieg in der Formel 3. Auch weiterhin erprobte er sich wie der zwei Jahre ältere Stirling Moss in der europäischen Formel 3 mit 500-Kubik-Motoren Anfang der fünfziger Jahre.

Aber auch er konnte dem Schicksal leider nicht davonbrausen: Der hochmotivierte Formel-1-Pilot starb am 3. August 1958 im Alter von erst 26 Jahren in einem Bonner Krankenhaus. Riskant am Limit fahrend, war er wenige Stunden zuvor beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring von der Strecke abgekommen – bei der Jagd auf seinen Landsmann Tony Brooks im Vanwall. Collins Ferrari überschlug sich in einer Rechtskurve ausgangs der „Pflanzgarten“-Senke und schleuderte ihn unglücklicherweise gegen den einzigen Baum an der Unfallstelle. Mit schweren Kopfverletzungen wurde der Brite per Hubschrauber ins Krankenhaus transportiert, erlangte aber nicht mehr das Bewusstsein und starb in der folgenden Nacht.

Peter Collins hinterließ seine Ehefrau Louise King, eine gebürtige Amerikanerin, die er 1957 geheiratet hatte. Sein eng befreundeter Teamkamerad Michael Hawthorn war von dem schrecklichen Unfall so schockiert, dass er nach dem Gewinn der Fahrerweltmeisterschaft anno 1958 aus den Rennzirkus ausstieg – um ein Jahr später selbst bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen…