Porsche feiert 70 Jahre Erfolge in Le Mans
- 24. Juni 2021
- Lukas Hambrecht
Heute vor 70 Jahren holte Porsche mit dem 356 SL den ersten Klassensieg beim knüppelharten 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Dem Triumph mit dem Leichtmetall-Coupé folgen weitere 107 Klassen- und 19 Gesamtsiege.
"Wenn man mit Porsche in Le Mans gewinnt, dann bringt das ein ganzes Unternehmen in Bewegung“, erinnert sich Porsche-Motorsportchef Fritz Enzinger im Video zum Auftakt der neuen Heritage-Serie Porsche Moments zur Erfolgsgeschichte der Marke beim Langstreckenklassiker. „Das war beim ersten Klassensieg sicher nicht anders als heute. Le Mans ist einfach ein magischer Ort."
Der Weg zum ersten Klassensieg am 24. Juni 1951 erwies sich als lang, vor dem Start sind bereits zwei der drei Wettbewerbs- und Trainingsfahrzeuge verunfallt. Alle Hoffnung liegt auf dem verbliebenen Leichtgewicht und dem leistungsgesteigerten 46 PS-starken Vierzylinder Boxermotor. Pilotiert wird das Siegerfahrzeug vor 70 Jahren vom französischen Porsche-Importeur Auguste Veuillet und seinem Landsmann Edmond Mouche, zwei Fahrer für ein 24-Stunden-Rennen, damals gang und gäbe.
Ab 1948 baut Porsche im österreichischen Gmünd in Kärnten 44 Coupés vom Typ 356/2. Elf weitere Rohkarosserien ziehen mit nach Stuttgart und werden teilweise später dort aufgebaut. Trotz der aus heutiger Sicht niedlichen Leistung von 50 PS fährt das Büchsle ganze 2.840,65 Kilometer in Le Mans mit einem Schnitt von 118,36 km/h. Im Jahr 1951! Zuvor reist es mit der Mannschaft auf Achse an und nach dem Rennen auf Landstraßen wieder zurück nach Zuffenhausen.
"SL" steht im Jahr 1951 für Super Leicht, das spezielle 356 Coupé wiegt dank Aluminiumkarosserie nur 680 Kilogramm. Knapp 120 Kilogramm weniger als die ab November 1949 bei Reutter in Stuttgart gefertigten 356-Coupés mit Stahlkarosserie. Wilhelm Hild aus der Porsche-Werksmannschaft gibt dem 356 SL den Spitznamen "Alubüchsle". Intern trägt das Fahrzeug die Bezeichnung "Typ 514 Porsche Sport für Le Mans 1951".
Um seine Erfolgsgeschichte in Le Mans anlässlich des Jubiläums angemessen zu würdigen, veranstaltet der Sportwagenhersteller zusätzlich zu den "Porsche Moments" auf den Social-Media-Kanälen eine Roadshow von Juni 2021 bis voraussichtlich Januar 2022. Geplant ist der Stopp an 14 Stationen in zehn Ländern, unter anderem in Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien, den USA, China, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Deutschland. Porsche-Enthusiasten dürfen sich auf statische und dynamische Auftritte von mehr als 20 originalen Siegerfahrzeugen aus der historischen Sammlung freuen.
Den ersten "Porsche Moment" mit Timo Bernhard, Fritz Enzinger und dem 356 SL postete das Porsche Museum auf seinem Instagram-Kanal am Mittwoch, den 16. Juni 2021. Anschließend folgen fünf weitere Episoden jeden Mittwoch, denn das Format "Porsche Moments" geht in Weissach weiter. Dort trifft Timo Bernhard Protagonisten und Zeitzeugen wie Norbert Singer, Walter Röhrl und Hans-Joachim "Strietzel" Stuck. Außerdem gibt es folgende Modelle zu sehen: 917 KH (1971), 936/81 und 924 GTP (1981), 962 (1987), 911 GT1 (1998) sowie 919 Hybrid (2017). Es warten viele spannende Anekdoten, die den Mythos von Porsche in Le Mans greifbar machen und die historische Bedeutung des jeweiligen Sieges verdeutlichen.