HUNDERT JAHRE SCHLEIZER

Party im Osten

Am 10. Juni 1923 starteten morgens um acht erstamls zehn Automobile und 15 Motorräder auf dem Dreieckskurs im thüringischen Vogtland zum Rennen. Schnellster Biker war damals Horst Raebel aus Apolda auf einer 1000er Mars mit 60 km/h Durchschnittstempo. Heute fahren IDM-Super-Bike-Piloten dort rund 160 km/h im Schnitt. Doch der damals 7,6 Kilometer lange, hügelige Dreieckskurs mit Haarnadelkurve, Heinrichskurve und Waldkurve wurde 2004 entschärft und durch eine Querspange auf 3,8 Kilometer verkürzt. Bis zu 250.000 Zuschauer pilgerten einst nach Thüringen.

Höhepunkt war 1950 der Gesamtdeutsche Motorrad Meisterschaftslauf, in den sechziger Jahren die Formel 3 und auch der Pokal der sozialistischen Länder für Frieden und Freundschaft, die Formel 1 des Ostens, waren Publikumsmagnete. Der 1989 aufgestellte Rekord des Esten Toivo Asmer in seinem Estonia- Formelrenner steht mit 165 km/h Durchschnitt übrigens noch immer. Im Juni wurde nun ordentlich gefeiert, mit elf Motorradklassen und dem nachgestellten Start von 1923.