In freier Wildbahn sind BMW M1 bei nur 399 für den Straßenverkehr gebauten Exemplaren durchaus eine Seltenheit. Das Exemplar, für das am 23. November der Hammer im saudi-arabischen Riad fällt, dürfte dennoch für besondere Aufmerksamkeit sorgen. Mit nur gut 700 Kilometern Laufleistung befindet sich das Auto in einwandfreiem Neuwagenzustand. Der 1981 gebaute und zunächst nach Italien ausgelieferte Mittelmotor-Sportwagen wurde im Auftrag des amerikanischen Baseball-Profis Pete Rose über den großen Teich geholt. Da er zwischenzeitlich bereits anderweitig in den Besitz eines M1 gelang, stellte der mit dem Import beauftragte Händler Don Rosen den M1 zunächst in seinen Ausstellungsraum und später in eines seiner Lagerhäuser. Die Geschichte hinter dem geplatzten Deal zwischen Rose und Rosen hat Marcus Gallwitz auf seiner Webseite dokumentiert.

Erst 2015 wechselte der BMW tatsächlich den Besitzer. Nach Jahren des Drängens bekam ein Bekannter Rosens den Zuschlag. Der Wagen bekam eine Frischzellenkur mit einigen Original-Teilen von BMW und steht nun vergleichbar mit dem Zustand eines Neuwagens zur Versteigerung – selbst Werkzeugtasche und Zubehör sind noch im unbenutzten Originalzustand.

Der erste deutsche Supersportwagen

Ende der siebziger Jahre konstruierte BMW den M1. Weil den Münchnern aber das Know-how und die Kapazitäten für die Produktion fehlten, sollte Lamborghini den Superrenner in Serie bauen. Doch plötzlich war der italienische Sportwagenhersteller pleite, Karosseriebauer Baur sprang ein und fertigte das Erfolgsmodell, von dessen großartigem Image BMW noch heute zehrt. Und wenn sie nicht gestorben wären... So oder ähnlich klingt sie häufig in kurzer Erzählform, die Geschichte des BMW M1. Ein bisschen märchenhaft, ein bisschen simplifiziert. Und faktisch so unrichtig wie unvollständig. Wie sich seine Entstehung wirklich abspielte? Autor Wolfgang Blaube hat die ganze Geschichte des M1 aufgearbeitet – zu finden in OLDTIMER MARKT 10/2018.