Numero Uno?
- 14. November 2023
- Red. OLDTIMER MARKT
-
Auch das Vorkriegsangebot war italienisch dominiert. Hier mit Fiat 520, Lancia Augusta und Lancia Aprilia
-
Einen unrestaurierten Ovali-Käfer mit 43.000 Kilometern auf dem Tacho und Reifen von 1955 sieht man nicht alle Tage!
-
Trotz des großen Platzangebotes standen die Autos oft dicht an dicht
-
Unter freiem Himmel zwischen den Hallen präsentierte sich ein bunter Fahrzeugmix zu durchaus moderaten Preisen
-
Hingucker auf dem ASI-Stand: 500er Riva mit V8-Motor
-
Vielleicht die meistfotografierten Autos der Messe: Lamborghini Countach LP400, Ferrari 275 GTB und Lamborghini Miura
In einer Umfrage des US-Nachrichtenmagazins CNBC wählten 175 Reiseexperten Bologna einstimmig zur meistunterschätzten Stadt der Welt. Nach dem Umzug von Padua nach Bologna gesellt sich zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt nun auch noch die größte Oldtimer-Messe Italiens, die Auto e Moto d’Epoca. Ein paar Zahlen gefällig? Drängten sich in Padua noch Autos, wenige Motorräder und rund 100.000 Besucher auf 90.000 Quadratmeter Hallenfläche, meldet die Veranstaltergesellschaft Intermeeting nun 234.000 Quadratmeter in Bologna – wobei noch nicht einmal alle Hallen genutzt wurden. Die Zahl der ausgestellten Klassiker auf zwei und vier Rädern wurde mit 7000 angegeben, wobei sich der satte Zuwachs auch durch eine eigene, großzügige Halle für Motorräder erklärt. Die Zweiräder mussten sich in Padua noch aus Platzgründen die Hallenfläche mit den Anbietern von Ersatzteilen und Automobilia teilen.
Das Angebot des Oldtimer-Händlers Ruote de Sogno reichte beinahe für eine komplette Halle
Aber was macht eigentlich eine große Messe aus? Stuttgart punktete immer mit einem großen Messegelände (120.000 Quadratmeter), Essen mit enormen Besucherzahlen (bis zu 190.000). In letzterem Punkt hält sich Intermeeting bewusst bedeckt, um nicht Jahr für Jahr steigende Zahlen verkünden zu müssen, wie es in der Messebranche zum guten Ton gehört, will man nicht in den Verdacht eines Misserfolges geraten. Nur zwei Zahlen waren verfügbar: Es kamen zur 40. Auto e Moto d’Epoca nach Bologna deutlich mehr Besucher als im Jahr zuvor nach Padua, wo von 100.000 Besuchern die Rede war. Allein für den ersten Tag wurden doppelt so viele Tickets verkauft wie im Vorjahr, wobei rund 35 Prozent der Besucher aus dem Ausland kamen. Das erklärt sich zum Teil durch den Nationalfeiertag in Österreich, andererseits durch ein kaufwilliges Publikum, das an diesem Vorschau-Tag satte 50 Euro pro Ticket zahlen musste. Wer allerdings wirklich ein Auto- oder Motorrad-Schnäppchen machen will, muss am Donnerstag früh dabei sein und kann die 50 Euro in der Gesamtkalkulation vernachlässigen.
Ducati war die am stärksten vertretene Marke bei den Motorrädern
An den folgenden Tagen sanken die Eintrittspreise auf 30 (Freitag) und 25 Euro (Samstag und Sonntag). Im Vergleich zur „Weltmesse“ Techno Classica fehlen in Bologna sicher noch einige Händler-Schwergewichte wie Axel Schütte, Lukas Hüni, Thiesen, Gallery Aaldering, Movendi oder Gassmann mit ihren millionenschweren Raritäten, die Essen auch für Besucher zu einem Museum der Extraklasse machen. Für Oldtimer-Interessenten mit überschaubarerem Budget hatte Bologna jedoch mehr zu bieten – vor allem, wenn es um Klassiker italienischer Provenienz ging. Deutsche Marken waren vor allem in Gestalt von Porsche, Mercedes-Benz und BMW vertreten, bei VW, Opel und Ford wurde es dünn. Die Freude über die gelungene Premiere in Bologna war Organisator Mario Carlo Baccaglini beim Messe-Rundgang deutlich anzusehen: „Die 40. Ausgabe war nicht nur ein Meilenstein, den es zu feiern galt, sondern auch ein aufregender Neubeginn – ein Wendepunkt, der es der italienischen Oldtimerwelt ermöglichte, ihr gesamtes Potenzial vor der neuen Kulisse in Bologna umzusetzen. Der Umzug war ein voller Erfolg, sowohl was die Aussteller als auch das Publikum betrifft. Die Verdoppelung der Fläche ermöglichte es uns, weltweit führende Aussteller von Oldtimern, Youngtimern und kommenden Klassikern nach Bologna zu holen, mit Autos und Motorrädern von höchster Qualität – darunter auch 14 bekannte Hersteller von Alfa Romeo bis Mercedes-Benz. Eine Vielzahl von Fans, nicht nur aus Europa, sondern auch aus den Vereinigten Staaten sahen und schätzten ein wirklich umfangreiches Marktangebot. Hinzu kommt, dass Bologna mitten im Tal der Motoren liegt, wo sich Werksbesichtigungen oder Museumsbesuche bei Ferrari, Maserati, oder Lamborghini und vielen anderen Marken mit dem Messebesuch verbinden lassen.“ Um den Besuchern die Orientierung am neuen Standort zu erleichtern, gab es farblich gekennzeichnete Pfade, die zu den verschiedenen Themenschwerpunkten leiten sollten – was mangels Ausschilderung innerhalb der Hallen nicht immer klappte. So konnte man sich auf dem Weg zu Autos, Motorrädern, Clubs oder Ersatzteilen im allgemeinen Gedränge schon mal verlaufen.
Einige große deutsche Aussteller haben sich die Premiere in Bologna dem Vernehmen nach erst einmal angeschaut, um zu entscheiden, ob sie beim nächsten Mal dabei sein wollen. Ausreichend Platz sollte auf jeden Fall noch vorhanden sein…