Kreisverkehr
- 14. Februar 2023
- Peter Steinfurth , Bilder: NASCAR
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Die NASCAR-Ovalrennen sind bis heute die populärsten Motorsportveranstaltungen in den USA
Vor 75 Jahren, am 14. Februar 1948, endete der Wildwuchs der amerikanischen Rennszene mit Gründung der National Association for Stock Car Auto Racing (NASCAR). Treibende Kraft war Bill France, dessen Tankstelle in Daytona Beach sich schon in den dreißiger Jahren zum Treffpunkt der schnellen Jungs entwickelt hatte. Dass die Vorgespräche mit verschiedenen Rennveranstaltern meist in der Ebony-Bar in Daytona stattfanden, entbehrte nicht einer gewissen Logik, denn die regionalen Wettbewerbe hatten sich während der Prohibition entwickelt, als die sogenannten Bootlegger schwarz gebrannten Schnaps in frisierten Serienautos illegal über nächtliche Straßen transportierten – was nicht selten in wilden Verfolgungsjagden mit der Polizei gipfelte. An Wochenenden lieferten sich die Whiskey-Kuriere dann private Rennen meist auf sandigen Rundkursen.
Die frühen Rennen der NASCAR fanden auf Sand-Ovalen atsächlich mit Serienfahrzeugen statt, wie hier auf dem Charlotte Speedway im Jahr 1950
Mit Gründung der NASCAR einigten sich alle Beteiligten auf ein einheitliches Reglement, das den Einsatz von Serienfahrzeugen (Stock Cars) vorsah und so auch hoffnungsvollen Amateuren den Einstieg ins Renngeschehen erleichtern sollte. Der Grundgedanke, kostspielige Technik-Hochrüstung zu verhindern, blieb bis heute erhalten. Nachdem zunächst tatsächlich seriennahe Fahrzeuge zum Einsatz kamen, einigte sich die NASCAR schrittweise auf Reglements, die immer mehr Abweichungen von der Serie zuließen. Trotzdem blieb es immer bei strikten Vorgaben, so waren bis 2012 ausschließlich V8-Motoren mit 5,7 Liter Hubraum, zentraler Nockenwelle und Vergasern zugelassen. Die Karosserien haben zwar eine äußerliche Ähnlichkeit mit Serienfahrzeugen der meist US-amerikanischen Hersteller, unter dem leichten Kunststoffkleid der stets hinterradgetriebenen Boliden verbirgt sich jedoch ein stabiler Gitterrohrrahmen, der die Fahrer bei den häufigen Crashs schützt. Die Rennen in den ovalen Steilkurven-Hexenkesseln sind bis heute die beliebtesten Motorsport-Veranstaltungen in den USA.