Vor 40 Jahren

Kooperation mit Honda besiegelt British Leylands Schicksal

Hochgeladenes Bild Trauriger Abgesang: Das erste Produkt der Kooperation war der letzte Triumph. Der Acclaim war ein Klon des Honda Ballade

Als im November 1981 British Leyland ein Joint Venture mit dem Autobauer Honda verkündete, bedeutete dies im Rückblick die Kapitulation des größten britischen Automobilbauers vor dem eigenständigen Überleben.

Als Teil der britisch-japanischen Allianz machte sich British Leyland in Sachen Fahrzeugentwicklung zunehmend von Technik aus Fernost abhängig, während eigene Projekte zusammengestrichen wurden, weil – chronisch überschuldet – kaum noch Budget vorhanden war.

Ohne Technologie-Transfer eines anderen Herstellers wäre British Leyland rasch von der Konkurrenz ins Abseits gedrängt worden – auch von den Japanern. Das letzte "echte" BL-Modell war der seit 1977 entwickelte und 1983 eingeführte Austin Maestro, während 1981 der letzte Triumph der erste Japan-Klon war. Auf den Namen Acclaim getauft und in England gebaut, war er eine Kopie des Honda Ballade. Das brachte BL-Chef Edwardes massive Kritik anderer Hersteller ein, die ihm unterstellten, damit den inzwischen zur Hochform aufgelaufenen Japanern ein Hintertürchen zum europäischen Markt zu öffnen.

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Dabei haben die Briten selbst ihren eigenen Markt sabotiert: Als Honda 1986 in seinem britischen Vertriebszentrum aus Japan importierte Exemplare des Legend mit fast baugleichen Rover 800 aus dem Werk Longbridge verglich, wiesen die Rover eine zehnfach höhere Mängelquote auf! Hondas Ziel der absoluten Perfektion hielten viele Rover-Mitarbeiter für ein überzogenes Anspruchsdenken. Der Rest ist bekannt: Heute ist Rover Automobilgeschichte, Honda hingegen immer noch ein führender Hersteller.

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