Vor 40 Jahren

John DeLoreans DMC-12 floppt und wird dennoch weltberühmt

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Es hätte so schön werden können, hätten nicht zu wenig Geld und zu viel Politik DeLorean die Luft aus den Reifen gelassen. Bereits Mitte der siebziger Jahre ließ GM-Manager John Z. DeLorean seiner Vision eines Sportwagens Taten folgen: Giorgetto Giugiaro modellierte aus seiner bevorzugten Keilform die futuristischen Linien des DMC-12. Es folgte Lotus mit der Entwicklung eines "Backbone"-Chassis, und der britische Staat steuerte umgerechnet fast 85 Millionen Euro Steuergelder bei für den Aufbau einer komplett neuen Automobilmanufaktur im von Arbeitslosigkeit geprägten Nordirland. Es war der Versuch der damals herrschenden Labour-Regierung, eine politisch zerrissene Region zu befrieden und durch Arbeitsplätze der IRA den Nährboden zu entziehen. Ihr kam John Z. mit seinen Plänen gerade recht. So stieg Großbritannien 1978 als Hauptinvestor bei der DeLorean Motor Corporation (DMC) ein. Im Gegenzug verpflichtete sich das Unternehmen, den DMC-12 in Nordirland zu fertigen.

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Warum DMC-12?

Der Projektcode „DMC-12“ wurde nur bei der Präsentation des ersten Prototypen als Modellbezeichnung verwendet. Das spätere Serienfahrzeug erhielt keinen Modellnamen, sondern wurde einfach nur „DeLorean“ oder „DeLorean Sports Car“ genannt. Damit aber keine Verwechslungen zwischen der Person DeLorean und dem Fahrzeug gleichen Namens entstehen, wird in der Regel der Entwicklungscode DMC-12 für die Serienversion des Flügeltürers übernommen. DMC-12 übrigens, weil es das zwölfte Projekt der DMC war, an der sie arbeitete.

Der Wagen fand Anklang, und bald darauf beschloss man, die Produktion zu verdoppeln – zum Preis zahlreicher Qualitätsmängel. Ende 1981 kam es zu einer tiefgreifenden Rezession auf beiden Seiten des Atlantiks – sehr ähnlich der heutigen Situation. Die Nachfrage brach ein, und plötzlich fertigte DeLorean auf Halde. Als ob dies nicht genügt hätte, wechselte auch noch die britische Regierung. Nun trat die "Eiserne Lady" Margaret Thatcher auf den Plan, die radikal die Privatisierung verstaatlichter Unternehmen durchsetzte. Noch zwei Mal akzeptierte sie Kreditbürgschaften für die zunehmend klamme DMC, die dritte Anfrage lehnte sie ab. John Z. DeLorean versuchte verzweifelt, neues Kapital zu erschließen. Sogar die Erlöse eines – letztlich vom FBI eingefädelten – Drogenschmuggels sollten helfen, DMC am Leben zu erhalten. DeLorean wurde am 19. Oktober 1982 verhaftet, eine Woche später meldete DMC Zahlungsunfähigkeit an – nach noch nicht einmal zwei Jahren Serienproduktion des DMC-12. Wegen des dubiosen Zutuns des FBI wurde DeLorean zwar freigesprochen, aber sein Sportwagentraum war geplatzt und 2600 Iren (wieder) arbeitslos. Von den rund 9000 gefertigten DMC-12 soll noch rund die Hälfe existieren. Einen davon haben wir in unserer Kaufberatung in OLDTIMER MARKT 7/2009 beim DeLorean-Spezialisten Wolfgang Hank vom Deloman-Team in Augsburg genauer unter die Lupe genommen.

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"Ein DeLorean ist so vernünftig unvernünftig", schwärmte einst ein DMC-12-Besitzer. Dieser scheinbare Widerspruch löst sich auf, je länger man sich mit den Stärken und Schwächen des DeLorean beschäftigt: Ganz im Gegensatz zu seiner spektakulären Erscheinung im Stile einer zweisitzigen Raumfähre ist er überraschend einfach aufgebaut und stellt auch den Durchschnittsschrauber vor keine unlösbaren Aufgaben. Obwohl ein britisches Produkt, wurden sämtliche Verschraubungen mit metrischen Schrauben ausgeführt. Somit kann man fast alle Arbeiten mit einem handelsüblichen Werkzeugkasten durchführen. "Bei der Justierung der Einspritzanlage und der Grundeinstellung der Flügeltüren sollte allerdings der Fachmann zu Rate gezogen werden", schränkt Wolfgang Hank ein. Ansonsten gilt: "Nach einer kompletten technischen Überarbeitung begleitet mich mein 'Alltags'-DeLorean sommers wie winters jedes Jahr über 10.000 Kilometer. Außer den regelmäßigen Wartungen benötigt er keine besondere Zuwendung".

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Das extravagante, aber auch zeitlose Design ist es vor allem, das Fans am markanten Silberkeil begeistert. Dass die Fahrleistungen mit dem wenig beliebten 132-PS-Euro-V6 im Heck nicht ebenso überdurchschnittlich ausfallen, ist für die meisten kein Manko – schließlich ist der DeLorean DMC-12 auch 40 Jahre nach seinem Debüt mehr als nur ein gescheiterter Sportwagen. Seine Entstehung gleicht einem Polit-Thriller und spätestens sein Auftritt als Zeitmaschine in der Film-Reihe "Zurück in die Zukunft" machte ihn zu einem popkulturellen Phänomen.


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