Hochoktanige Rennflunder
- 01. Dezember 2017
- Red. OLDTIMER MARKT
Vor 60 Jahren hat Škoda das erste Exemplar des Sportprototypen 1100 OHC fertiggestellt. Der offene zweisitzige Rennwagen mit der internen Typenbezeichnung 968 sorgte zumindest hinter dem Eisernen Vorhang für Furore und ist heute eines der Highlights des Škoda Museums in Mladá Boleslav.
Die konstruktive Basis für den 968 bildet ein aus dünnwandigen Rohren geschweißter Gitterrohrrahmen. Die Kupplung, das Fünfganggetriebe und das Verteilergetriebe befinden sich hinten und bilden eine Einheit. Vorn längs ist der 1,1-Liter-Motor eingebaut. Das Vierzlinder-Triebwerk wartet mit zwei obenliegenden Nockenwellen auf, entfaltet satte 92 PS bei 7700 Umdrehungen und benötigt hochoktaniges Flugbenzin. Im Zusammenspiel mit dem niedrigen Gewicht sorgt das für hervorragende Fahrwerte. Denn dank der extrem flachen und leichten Karosserie aus GfK wiegt der Škoda 1100 OHC lediglich 550 Kilogramm.
Der erste öffentliche Auftritt des Sportwagens endete gleich mit dem ersten Sieg. Der erfahrene Werksfahrer Miroslav Fousek gewann am Steuer des 1100 OHC 1958 ein Rennen auf der städtischen Rundstrecke in Mladá Boleslav. Neben Siegen bei heimischen Sportveranstaltungen erzielten weitere Piloten Erfolge im Ausland. Angesichts der schwierigen politischen Lage in den späten fünfziger und frühen sechziger Jahren beschränkten sich die Einsätze der Rennwagen aus Mladá Boleslav jedoch auf sozialistische Länder.
60 years of ŠKODA 1100 OHC from ŠKODA VIMEO PRO on Vimeo.
Außer den zwei offenen, Ende 1957 gebauten Fahrzeugen mit GfK-Karosserie fertigte Škoda 1959 auch zwei Exemplare des 1100 OHC Coupés mit einer geschlossenen Karosserie aus Aluminiumblech. Beide wurden jedoch einige Jahre später bei Unfällen im öffentlichen Straßenverkehr schwer beschädigt. Derzeit arbeiten die Restauratoren in der Werkstatt des Škoda Museums intensiv an der Wiedergeburt eines ŠKODA 1100 OHC Coupé auf Basis eines erhalten gebliebenen Fahrwerks und der Aggregate eines der Fahrzeuge.