GM zieht bei Holden den Stecker – Aus in 2021
- 17. Februar 2020
- Red. OLDTIMER MARKT
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Holden setzte eigene Aufbauten auf GM-Fahrgestelle (hier ein 1932er Chevrolet)
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Mit den „Sloper“-Karosserien nahmen die Australier die „Fleetline“-Modelle vorweg
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Say I’m your Number One: Der erste Holden 48-215 steht heute im Museum
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Bei den „Aussies“ schon damals sehr beliebt: Die Pick-up-Variante „Ute“
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"Ute", die englische Abkürzung für Utility Vehicle, sind PKW mit offener Ladefläche, basieren nicht auf Trucks
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1956 kam der FE mit Pontonkarosserie im ein Jahr zuvor eingeführten Chevy-Look
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Ab 1967 gab’s den Holden Torana – eine Art australischer Kadett/Vauxhall Viva
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„Down under“ konnte man auch schnittig: Studie GTX von 1970
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Ohne Känguru könnte man den Holden Gemini glatt für einen C-Kadett halten
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Dieses Werkbild des HJ Sandman zeigt, wie stark Holden ihre Autos auf australische Bedürfnisse zuschnitten
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Der große Holden HX, mit Sechszylinder oder V8, war in den Siebzigern sehr beliebt
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So beliebt, dass er sogar exportiert wurde: in Japan verpassten sie ihm ein Wankel-Herz und nannten ihn Mazda Roadpacer
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Downsizing: Unserem bekannten Opel-Modell entsprang Holdens Commodore
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Bis auf den geänderten Kühlergrill gleicht der Commodore Station Wagon dem hiesigen Opel Commodore Voyage von 1981
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Ab 1989 bis 2007 bildete der Opel Omega die Basis des australischen Commodore
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Der Commodore VZ kann seine Verwandtschaft zum Opel Omega B vor allem in der Kombi-Version kaum verleugnen. Ebenfalls als Ute-Version erhältlich.
Holden ab 2021 Geschichte
General Motors zieht bei der australischen Traditionsmarke Holden den Stecker. Interne Umstrukturierungen, die den Fokus auf profitablere Märkte und Segmente legen sollen, und zuletzt schlechte Verkaufszahlen waren letztlich entscheidend.
Ende letzten Jahres wurde zunächst das Ende der Baureihen Commodore und Astra bekanntgegeben. Die Down-Under-Versionen der bei uns als Opel Insignia respektive Astra bekannten Mittelklasse-Baureihen mussten Platz machen, damit man sich auf SUV und die in Austalien populären "Utes", kompakte Pick-Ups auf PKW-Basis, konzentrieren könne. Nun jedoch geht GM auch den letzten Schritt und lässt die Marke 2021 komplett fallen.
Made in Australia
Natürlich war Holden nicht die erste Automarke aus dem Land der Kängurus. Aber auf Dauer die erfolgreichste. Holden konnte dabei auf eine lange und bewegte Vergangenheit zurückblicken: Bereits 1886 war im südaustralischen Adelaide der Kutschbaubetrieb Holden & Frost gegründet worden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die ersten Autos ins Land kamen, ging man dazu über, Karosserien für die meist aus dem britischen Mutterland stammenden Wagen zu bauen.
1926 übernahm Holden’s Motor Body Builders, wie die Firma seit 1917 hieß, die General-Motors-Vertretung für den fünften Kontinent, stellte aber auch weiterhin Karosserien für aus England importierte Morris-Fahrgestelle her sowie für US-Marken wie Hudson, Chrysler, Willys oder Studebaker. Nach 1931, nach der Übernahme durch General Motors (Australia) Pty. Ltd., karossierte Holden vornehmlich amerikanische GM-Produkte für den australischen Markt, in erster Linie Chevrolet und Buick.
1938 schuf Holden bereits Fließheck-Coupés, "Sloper" genannt, auf Chevy- und anderen Chassis – mehrere Jahre, bevor die Amerikaner selbst ihre "Fleetline"-Modelle herausbrachten. Ersonnen hat sie der umtriebige Holden-Geschäftsführer Laurence Hartnett, eine schillernde Persönlichkeit in der australischen Autoindustrie. Hartnett war es auch, der nach dem Zweiten Weltkrieg dafür sorgte, dass Holden vom Karosserie- und Montagewerk zur "richtigen" Automarke aufstieg. Viele seiner Landsleute erfüllte die Eigenkonstruktion von General Motors-Holden (GMH) mit Stolz: Endlich gab es ein erfolgversprechendes Auto "made in Australia", mit ausreichend Finanzmitteln und dem Know-how von General Motors im Hintergrund.
Bunte Mischung aus dem Hause GM
Zwar war die Modellpalette der Australier immer schon eine bunte Mischung aus dem Portfolio der Marken von GM, wie zuletzt Chevrolet und Opel. Immer seltener jedoch erfuhren die in der Motorisierung an den australischen Geschmack angepassten Fahrzeuge aber auch eine optische Individualisierung. Das war nicht immer so, wie ein Blick in unsere Galerie verrät ...
Die Studie Efijy von 2005 war eine Reminiszenz an den 48-215. Der Name der Studie ist eine Kombination aus der Typenkennung FJ und dem Wort "Effigy" – zu Deutsch Bildnis.