Australiens Traditionsmarke

GM zieht bei Holden den Stecker – Aus in 2021

Holden ab 2021 Geschichte

General Motors zieht bei der australischen Traditionsmarke Holden den Stecker. Interne Umstrukturierungen, die den Fokus auf profitablere Märkte und Segmente legen sollen, und zuletzt schlechte Verkaufszahlen waren letztlich entscheidend.

Ende letzten Jahres wurde zunächst das Ende der Baureihen Commodore und Astra bekanntgegeben. Die Down-Under-Versionen der bei uns als Opel Insignia respektive Astra bekannten Mittelklasse-Baureihen mussten Platz machen, damit man sich auf SUV und die in Austalien populären "Utes", kompakte Pick-Ups auf PKW-Basis, konzentrieren könne. Nun jedoch geht GM auch den letzten Schritt und lässt die Marke 2021 komplett fallen.

Made in Australia

Natürlich war Holden nicht die erste Automarke aus dem Land der Kängurus. Aber auf Dauer die erfolgreichste. Holden konnte dabei auf eine lange und bewegte Vergangenheit zurückblicken: Bereits 1886 war im südaustralischen Adelaide der Kutschbaubetrieb Holden & Frost gegründet worden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die ersten Autos ins Land kamen, ging man dazu über, Karosserien für die meist aus dem britischen Mutterland stammenden Wagen zu bauen.

1926 übernahm Holden’s Motor Body Builders, wie die Firma seit 1917 hieß, die General-Motors-Vertretung für den fünften Kontinent, stellte aber auch weiterhin Karosserien für aus England importierte Morris-Fahrgestelle her sowie für US-Marken wie Hudson, Chrysler, Willys oder Studebaker. Nach 1931, nach der Übernahme durch General Motors (Australia) Pty. Ltd., karossierte Holden vornehmlich amerikanische GM-Produkte für den australischen Markt, in erster Linie Chevrolet und Buick.

1938 schuf Holden bereits Fließheck-Coupés, "Sloper" genannt, auf Chevy- und anderen Chassis – mehrere Jahre, bevor die Amerikaner selbst ihre "Fleetline"-Modelle herausbrachten. Ersonnen hat sie der umtriebige Holden-Geschäftsführer Laurence Hartnett, eine schillernde Persönlichkeit in der australischen Autoindustrie. Hartnett war es auch, der nach dem Zweiten Weltkrieg dafür sorgte, dass Holden vom Karosserie- und Montagewerk zur "richtigen" Automarke aufstieg. Viele seiner Landsleute erfüllte die Eigenkonstruktion von General Motors-Holden (GMH) mit Stolz: Endlich gab es ein erfolgversprechendes Auto "made in Australia", mit ausreichend Finanzmitteln und dem Know-how von General Motors im Hintergrund.

Bunte Mischung aus dem Hause GM

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