Clio Williams

Frecher Erfolgs-Ableger

Anfang der Neunziger läuft es richtig rund für die Paarung Williams-Renault: In der Formel 1 ernten die Franzosen als Motorenpartner des von Frank Williams geführten britischen Top-Teams endlich jene Früchte, die sie seit der Rückkehr in die erste Liga des Motorsports 1989 gesät haben. 1992 gelingt gar der Coup, die langjährige Honda-Dominanz zu durchbrechen und zugleich Fahrer- (Nigel Mansell) und Konstrukteurstitel zu holen!

Williams, Reanault bei Formel 1

Angesichts dieser Erfolgswelle reift bei den Franzosen der Entschluss, den Namen Williams mit freundlicher Genehmigung der Briten auch anderweitig zu nutzen. Dies geschieht aber wohlgemerkt nicht vorrangig, um die Triumphe in der Formel 1 zu würdigen, sondern vielmehr, um ein konkurrenzfähiges Sportgerät für französische Rallye-Wettbewerbe auf die Räder zu stellen.

Williams, Renault

Das Ergebnis ist die im Frühjahr 1993 vorgestellte erste Auflage des Kraftzwergs namens Clio Williams, für dessen Homologation zunächst 2500 Exemplare erforderlich sind. Im Prinzip kann Renault dabei zwar auf dem bereits seit 1991 produzierten Clio 16S aufbauen. Dessen wiederum aus dem Renault 19 16S bekannter Vierventil-Vierzylinder (mit dem Kürzel F7P) passt mit nur 1800 Kubik Hubraum allerdings nicht ins Profil, das für die nach Gruppe N spezifizierten Rallyefahrzeuge erforderlich ist.

Clio Williams Motor

Mit typischen Tuning-Rezepten gelingt es, das Zweiliter-Limit aus dem vorhandenen Block herauszukitzeln. Unter anderem kommt dazu die Kurbelwelle des Clio Diesel zum Einsatz, was den Hub von 83,5 mm auf nun 93 mm deutlich erhöht, zudem wird die Bohrung einen Hauch vergrößert. Das Resultat sind schließlich exakt 1998 ccm, was mitsamt des vorhandenen Vierventil-Kopfs (dessen Ansaugtrakt natürlich ebenfalls optimiert ist) für eine Leistung von knapp 150 PS sowie rund 180 Nm Drehmoment sorgt – und dem potenten Motor das Kürzel F7R beschert.

Williams Logo

Clio Williams

Die ersten exakt 5417, ausschließlich im herrlichen Bleu Sport 449 lackierten und mit goldfarbenen Speedline-Alus ausgerüsteten Clio Williams Phase 1 gehen durchnummeriert und mit entsprechenden Plaketten im Cockpit an den Start. Und sorgen als leichtgewichtige Derivate (Serie: 990 Kilo) im Rallye-Wettbewerb für richtig Feuer…

Rallye

Leicht optimiert folgen ab März 1994 nochmal 5065 Exemplare der Phase 2. Wobei die 500 speziell für die Schweiz bestimmten „Swiss-Champion“-Sondermodelle bereits mitgezählt sind. Zusammen mit den noch bis August 1995 nachgelegten 1618 Exemplaren liegt die Stückzahl am Ende bei genau 12.100.

Clio Williams Cockpit

Clio Williams

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