Formel 1 trauert um legendären Teamchef
- 29. November 2021
- Lukas Hambrecht
Der Rennstallgründer und langjährige Formel-1-Teamchef Frank Williams ist tot. Der Teamgründer ist am vergangenen Sonntag im Alter von 79 Jahren gestorben. Nach dem Tod von Ex-FIA-Boss Max Mosley und des langjährigen McLaren-Teilhabers Mansour Ojjeh verliert die Königsklasse damit den dritten legendären Formel-1-Macher innerhalb eines Jahres.
Frank Williams war der Sohn eines Offiziers der Royal Air Force, kein besonders guter Rennfahrer und in seinen frühen Jahren chronisch pleite. Um sich die Rennerei leisten zu können, handelte er anfangs mit gebrauchten Rennwagen. Der Durchbruch gelang Williams schließlich, als er im Jahr 1977 mit dem damals noch unbekannten Konstrukteur Patrick Head den Rennstall Williams Grand Prix Engineering aufbaute.
Williams saß seit 1986 infolge eines schweren Autounfalls auf der Rückreise von Testfahrten im französischen Le Castellet im Rollstuhl. Williams war seither querschnittsgelähmt und dauerhaft auf fremde Hilfe angewiesen, was ihn jedoch nicht daran hinderte, weiterhin die Strippen im Team zu ziehen.
Zusammen mit dem genialen Konstrukteur Patrick Head gründete Frank Williams im Jahr 1977 Williams Grand Prix Engineering
In der Liste der Williams-Champions sind die Rennfahrer-Größen einer ganzen Ära vertreten: Alan Jones, Keke Rosberg, Nelson Piquet und Nigel Mansell gewannen Fahrertitel mit dem Team, ebenso Alain Prost, Schumi-Rivale Damon Hill und Jaques Villeneuve. Insgesamt gewann Williams neun Konstrukteurs- und sieben Fahrermeisterschaften und holte 114 Rennsiege.
Seine schwärzeste Stunde als Teamchef erlebte Frank Williams 1994 in Imola, als Ayrton Senna in einem Williams-Rennwagen tödlich verunglückte.
Im September 2020 schied Frank Williams nach 43 Jahren aus dem Team aus. Das Team war kurz zuvor an die US-Investmentfirma Dorilton Capital verkauft worden. Der Rennstall ließ verlauten, dass Williams bereits am Freitag in ein Krankenhaus gebracht worden war, wo er kurz darauf friedlich im Kreise seiner Familie einschlief.
Zahlreiche Motorsportgrößen fuhren für den Rennstall des Briten. Unter anderem auch Ayrton Senna, der 1994 bei einem Unfall im Williams ums Leben kam