Das Mustang-SUV mit E-Antrieb, das Ford dieser Tage enthüllte, erinnert außen wie innen verdächtig an einen Tesla. Zufall? Wohl kaum. Und doch irgendwie egal, denn die Gralshüter des "American Way of Drive" empören sich vielmehr über die Namensgebung als über die auffällige Ähnlichkeit mit dem Taktgeber der Elektromobilität. Der neue Mustang-Stromer, den es mit einer hinterradgetriebenen Variante mit einem oder in einer Allrad-Version mit zwei Elektromotoren geben wird, wird auf den Namen Mach-E hören. What the hell? Der Name ist eine Reminiszenz an den legendären Mustang Mach I, ausgerechnet.

Nun sind wir bei OLDTIMER MARKT keine Ewiggestrigen, die alternative Antriebe grundsätzlich verteufeln. In den Autobiografien unserer Redakteure spielten Elektroautos durchaus eine wichtige Rolle, denn fast alle von uns liebten ihre Carrera-Bahn. Einen Mustang jedoch, sind wir ehrlich, verbinden wir in erster Linie mit einem V8-Motor- und Hinterradantrieb. Alles andere ist Pillepalle, auch wenn es das Pony Car von Beginn an auch als Sechszylinder und später sogar mit Vierzylindermotoren gab.

So sehen es zumindest unsere Leser in den sozialen Medien: Unter den Facebook-Beiträgen der ersten geleakten Fotos des neuen Elektroponys wurden fleißig grün angelaufene Kotzsmileys gepostet und dann und wann auch mal verzweifelt die Frage in den digitalen Raum geworfen: "Dürfen die das?" Die Antwort ist relativ einfach: Ja, klar die dürfen das. Schließlich gehört denen der Laden.

Während der künftige Mustang-Ableger (die klassische Modellreihe wird es weiterhin geben) also elektrisch summt, durchsuchen wir unsere Kleinanzeigen: Wir zeigen Ihnen fünf klassische Pony Cars für den großen und kleinen Geldbeutel, die es teilweise für einen Bruchteil des Basispreises eines Mach-E (rund 46.000 Euro) zu kaufen gibt. Und die sehen garantiert nicht nach Tesla aus!

1996 Ford Mustang GT

Optisch weichgespült, entspricht er nicht ganz dem Macho-Klischee eines waschechten Muscle-Cars, dafür kostet er gerade mal ein Fünftel eines Mustang-Mach-E. Zudem ist der 4,6-Liter-V8 mit moderner Einspritzung und 218 PS, gerade mit Schaltgetriebe, ein echter Spaßbringer – und nach wie vor ein Schnapper. Preis im Zustand 2 laut Classic Data: 8.800 Euro

1973 Ford Mustang 351 Ram Air Convertible

Die Vollfettstufe des klassischen Mustangs, geboren in einer Zeit, als sich die Ära der hochverdichteten Achtzylinder langsam dem Ende zuneigte. Ein Jahr später fing Lee Iacocca mit dem Mustang II noch mal ganz klein an. Die Spoiler am 73er sind garantiert „non funtional“ und anstatt eines Huawei-iPad-Verschnitts thront in der Mittelkonsole stilecht ein 8-Track-Tape-Deck. Preis im Zustand 2 laut Classic Data: 9.200 Euro

1990 Ford Mustang GT Convertible (Fox-Body)

Wer "Hannibal" gesehen hat, erinnert sich an die Szene, in der Mason Verger, Opfer Dr. Hannibal Lecters, den „Five-oh“ von Agent Starling am Klang erkennt. Spätestens seitdem wissen wir: So ein Fox-Body mit 4,9-Liter-V8 ist schnell, auch wenn er – gerade in Weiß – aussieht wie das rollende Pendant zur 80er-Jahre-Tennissocken-Mode. Preis im Zustand 2 laut Classic Data: 9.200 Euro

1969 Ford Mustang Mach I 351W

Der klassische Mustang mit dem Überschall-Namen. Mit ihm wurde das Pony zum Muscle Car. Besonders die Varianten mit Fließheck („Sportsroof“) und bärenstarkem Big-Block-V8 (390, 428 Cobra Jet & Super Cobra Jet, Boss 429), sind heute gesuchte Sammlerstücke. Doch auch der kleine V8 und Doppelvergaser Dampf, 290 hp im genau zu sein. Preis im Zustand 2 laut Classic Data: 38.700 Euro

2005 Ford Mustang Bullitt Coupe

Wer ein Auto kaufen will, um von A nach B zu kommen, dem können wir natürlich keine Antiquitäten aufschwatzen. Aber vielleicht einen günstigen Gebrauchen, für den man nicht erst eine Ladestation in der vollgerümpelten Garage installieren muss. Und eins ist sicher: Lieutenant Frank Bullitt wäre sicher niemals einen E-SUV gefahren. Preis im Zustand 2 laut Classic Data: 20.000 Euro