Vor 40 Jahren: Neubeginn mit Knalleffekt

Erster F1-Grand-Prix auf dem neuen Ring

Anfang der achtziger Jahre waren Formel-1-Saisons spannender als zuletzt: 1981 bis 1983 war über die Titelvergabe der Fahrer-WM erst im letzten Lauf entschieden worden. 1984 gab sich Alain Prost vorm Finale in Estoril siegessicher: „Jetzt gewinne ich auch in Portugal“, deklamierte er nach seinem Sieg im vorletzten Rennen auf dem neuen Nürburgring. Der war im Mai mit einer Kampfgruppe von identischen Mercedes 190 E 2.3-16V eröffnet worden (siehe OPLDTIMER MARKT 5/2024). Am 7. Oktober 1984 fand dann die Premiere der Königsklasse auf dem neuen Grand-Prix-Kurs in der Eifel statt, und dieser „Große Preis von Europa“ (der Deutschland-GP war zwei Monate zuvor in Hockenheim ausgetragen worden) hatte es in sich. Schon beim Start sorgte Heißsporn Ayrton Senna für Kleinholz, fünf Autos wurden Opfer des jungen Brasilianers: Mit seinem Toleman legte er eine Flugeinlage auf Keke Rosbergs hin, Marc Surer (Arrows), Gerhard Berger (ATS) und Piercarlo Ghinzani (Osella) kamen im Gefolge ebenfalls nicht heil aus der ersten Schikane. WM-Leader Niki Lauda, als 15. gestartet, lavierte sich erfolgreich durch das Kuddelmuddel. Prost, der das Startduell von Platz zwei aus gegen Vorjahresweltmeister Nelson Piquet im Brabham für sich entschieden hatte und vorneweg fuhr, siegte vor Michele Alboreto im Ferrari. Lauda rückte zwar bis auf den vierten Rang vor, die Zeichen standen günstig für einen Titelgewinn Prosts in Portugal. Doch im letzten Rennen genügte dem Österreicher nach dem Ausfall von Nigel Mansells Lotus ein zweiter Platz für seine dritte Weltmeisterschaft – mit einem halben Punkt Vorsprung! Ob die diesjährige Saison bis zum Schluss so spannend bleibt?