Mit 92 Jahren

Erhard Schnell gestorben: Er schenkte der Welt den Opel GT

Hochgeladenes Bild Schnell im Jahr 2016. Für unsere damalige Titelgeschichte nahm er sich Zeit, zeigte uns die Studien, die zum legendären GT führten

Der Entwerfer

Der langjährige Opel-Designer Erhard Schnell ist tot. In den fast 40 Jahren seines Schaffens bei den Rüsselsheimern war er an der Entstehung zahlreicher Modelle der Marke mit dem Blitz beteiligt, darunter Dauerbrennern wie Manta, Ascona oder Rekord C.

Hochgeladenes Bild So hätte er aussehen können: Erhard Schnell mit einer Airbrush-Zeichnung im Maßstab 1:1 des kommenden Opel-Sportwagens auf Kadett-Basis

1952 begann er bei Opel in der damals noch sogenannten Entwurfsabteilung. Die deutsche Tochter war bis Anfang der Sechziger aus dem GM-Designstudio in Warren bei Detroit mitversorgt worden, erst später bekam die Design-Depandance größeren Stellenwert: "Unsere Aufgabe als Designer war, die Entwürfe aus den USA den deutschen Verhältnissen anzupassen und Kleinigkeiten wie Logos und Schriftzüge zu entwerfen. Dazu kamen Farben und Polster", erinnert sich Schnell. Das änderte sich erst mit dem Eintreffen Clare MacKichans, der ab 1952 das Chevrolet-Design-Studio leitete und 1962 nach Rüsselsheim entsandt wurde, um dort ein Design-Center nach amerikanischem Vorbild aufzubauen. "Er sagte, dass wir den Leuten einen Blick in die Zukunft bieten müssten", erinnert sich Schnell. Das war der Startschuss für den GT.

Sein größter Wurf

"Man nennt mich oft den Vater des GT, aber das ist nicht richtig. Wenn wir bei der Familienmetapher blieben wollen, bin ich eher der Sohn. Der Vater war MacKichan, denn er hatte die Idee zum Bau dieses Autos. Das war 1962, kurz nachdem er nach Rüsselsheim gekommen war", sagt Schnell über das vielleicht erfolgreichste Projekt, an dem er beteiligt war.

Hochgeladenes Bild Calibra, Vectra A, GT – gut vierzig Jahre war Schnell im Hause Opel am Design der Fahrzeuge beteiligt. Den Calibra nennt er seinen "größten Wurf"

Er selbst bezeichnet den fast dreißig Jahre später entwickelten Calibra als seinen größten Wurf. Und tatsächlich: Das zeitlos-elegante Design Erhard Schnells verzaubert Anfang der Neunziger Käufer und Fachwelt, die klar gezeichnete, keilförmige Karosse steht heute noch gut da. Kurz darauf geht Schnell in den Ruhestand. Er hat bei seiner Zeit bei Opel das Wirken von sechs Designchefs erlebt.

Am Sonntag den 9. Februar ist Erhard Schnell im Alter von 92 Jahren gestorben.

Hochgeladenes Bild Der Opel GT polierte das Image der Rüsselsheimer ordentlich auf, gilt noch heute als einer der schönsten der Marke mit dem Blitz