Ein kurzes Gastspiel
- 10. Juni 2024
- Red. OLDTIMER PRAXIS
Am 15. Mai 1984 startete Treser durch: An jenem Tag erklärte das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg die Firma zum eigenständigen Fahrzeughersteller. Die selbst entwickelten Teile am Audi quattro Roadster, den die Treser GmbH seit 1982 anbot, waren inzwischen in der Überzahl! Der Ingenieur Walter Treser (1940-2021) arbeitete seit 1976 in der Sonderfahrzeugentwicklung bei Audi, gilt als Namensgeber des quattro und war ab 1980 Leiter der Audi-Sportabteilung. Ab 1982 unter eigenem Namen agierend, bot seine Firma nicht nur für den quattro Tuning und Veredelung an, auch für einige VW-Fahrzeuge. Die Kreationen erhielten klangvolle Beinamen wie „Superpfeil“ oder „Lago“. Im September 1987 feierte ein eigener Sportwagen Premiere: der Treser T1, ein offener Zweisitzer mit versenkbarem Hardtop und quer eingebautem Vierzylindermittelmotor aus dem VW Golf 2 GTI 16V. Die Karosserie, die es auch mit festem Dach gab, bestand aus GFK. Der geplante Grundpreis von 55.000 Mark war jedoch nicht zu halten, tatsächlich kostete der 210 km/h schnelle T1 knapp 65.000 Mark. Trotz etlicher Vorbestellungen zog sich nach Serienstart einer der Kapitalgeber unversehens zurück und zwang Treser im August 1988 in den Konkurs. Auch eine Bürgschaft des Landes Berlin, wo Treser-Automobilbau seit 1985 saß, konnte das Projekt nicht retten. Am Ende entstanden nur 27 Treser T1. Sein Erfinder Walter Treser wurde 1991 Sportchef bei Opel.
Dazu Walter Treser im Podcast "Alte Schule":