Doppel-Krönung für Quattro und Blomqvist
- 04. Dezember 2024
- Frank Schobelt
Ende November 1984 geht mit der RAC-Rallye wie traditionell üblich in Großbritannien der letzte Lauf der langen WM-Saison über die Bühne. Stig Blomqvist und sein Copilot Björn Cederberg sind diesmal allerdings nicht dabei. Haben doch die beiden Schweden ihre Hausaufgaben mit dem zuverlässigen Audi Quattro A2 schon zuvor herausragend gemeistert – und im vorletzten WM-Lauf an der Elfenbeinküste ihr großes Ziel erreicht.
Der stets als etwas knorrig geltende Blomqvist hat sich nicht vorzeitig nur den Fahrertitel der Rallye-WM gesichert, Audi erringt 1984 auch den Markentitel. In einer Saison, die für die Ingolstädter schon im Januar mit dem überragenden Monte-Sieg von Walter Röhrl und Co Christian Geistdörfer ebenso erfolgreich begonnen hatte, wie sie am Ende abgeschlossen wurde.
Röhrl und Geistdörfer spielen nach ihrem spektakulären Auftaktsieg zwar keine große Rolle mehr im WM-Geschehen, weil sie primär Audis neue WM-Waffe, den kurzen und vermeintlich bald (am Ende aber kaum) siegfähigen Sport Quattro in der Praxis weiterentwickeln. Fürs Audi-Team setzen sich jedoch Hannu Mikkola und Copilot Arne Hertz umso besser in Szene: Reicht es doch für die finnisch/schwedische Piloten-Paarung, die sich im Vorjahr den Fahrertitel sicherte, immerhin für den Vizeweltmeistertitel! Nach Marken-WM 1982 und Fahrer-WM 1983 gelingt Audi diesmal also der Doppelschlag in der Rallye-WM – der sich nie wiederholen sollte. Zieht doch die Mittelmotor-Konkurrenz von Peugeot und Lancia in der nachfolgenden Hochphase der unfassbaren Gruppe B gnadenlos an den Ingolstädtern vorbei…
Für den ausgebildeten Fahrlehrer Stig Blomqvist – mittlerweile muntere 78 Jahre alt – ist und bleibt die WM-Saison 1984 aber allemal das Sahnehäubchen auf einer Rallye-Karriere, die rund zehn Jahre zuvor (natürlich auf Saab 96!) begann.