Die erfolgreiche Nummer Acht
- 06. Februar 2019
- Red. OLDTIMER MARKT
Octavia? Das ist doch das Mittelklassemodell von Škoda, dass seit Anfang der Neunziger auf einer VAG-Plattform dem Konzernschwestermodell Golf Käufer streitig macht. Heute weiß allerdings kaum noch jemand, dass bereits von 1959 bis 1971 ein Škoda mit dem Namen Octavia vom Band lief. Der Name leitet sich übrigens aus dem Lateinischen ab und bezieht sich darauf, dass es sich ursprünglich um das achte Modell der Marke nach dem Krieg handelt ("octavia", "die Achte").
Bekanntes Auto, neuer Name
Als der Octavia Anfang des Jahres 1959 von den Bändern rollt, ist er allerdings kein komplett neues Auto. Vielmehr handelt es sich um eine Weiterentwicklung des bereits seit 1955 gefrtigten Typs 440, der lediglich ein leichtes Facelift und eben einen neuen Namen erhält.
Für Vortrieb sorgt in der Basisversion ein 1100-Kubik-Reihenvierzylinder mit 40 PS, im Octavia Super ein 1,2-Liter mit 45 PS. Das Fahrwerk verträgt aber noch deutlich mehr: Einzelradaufhängung rundum und ein Stabilisator bescheren dem Octavia eine seinerzeit überdurchschnittlich gute Straßenlage. So verwundert es kaum, dass schon ein Jahr später bereits die Sportversion TS bei den Händlern steht. Der Touring Sport kann mit einem 50-PS-Triebwerk aufwarten, was ihn gerade in jener Zeit in Osteuropa zu einem attraktiven Basisfahrzeug für Motorsport in den seriennahen Klassen macht. Aber auch international überzeugt die zweitürige Limousine: Gleich dreimal hintereinander, nämlich 1961, 1962 und 1963 erreichen Piloten mit einem Škoda Octavia TS Klassensiege bei der Rallye Monte Carlo.
Dauerläufer Combi
Ab 1960 komplettiert der Combi mit zweiteilig, horizontal geteilter Heckklappe das Portfolio. Bis zu 1050 Liter Ladevolumen bei umgeklappter Rücksitzbank machen den Combi zum kompakten Lademeister. Im April 1964 ist Schluss in Mladá Boleslav – zumindest für die Limousine. Sie macht Platz für die Heckmotorlimousine 1000 MB. Doch der Kombi erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Erst Ende 1971 endet auch dessen Produktion. Bis dahin laufen ungefähr 360.000 Exemplare der ersten Octavia-Baureihe vom Band.