Christian Blanck musste mal raus. Erst hatte ihm die Pandemie zugesetzt, dann hatte sein Arbeitgeber ihn unfair gefeuert. Um nicht daran kaputtzugehen, setzte er eine Idee um: In Italien einen Fiat 500 kaufen und auf Achse heim nach Stuttgart fahren. Konzept: „Morgens losfahren und nicht wissen, wo ich abends sein werde.“ Dass das nicht so einfach ist, lernte der Autor schnell. Sein Aufschrieb über die Suche nach einem passenden 500er dürfte besonders für all jene spannend sein, die selbst schon von einem solchen Abenteuer geträumt haben. Klar auch, dass unterwegs nicht alles glatt gehen kann. Ungewöhnlich ist, wie ausgiebig man dem Autor beim Nachdenken zuhören kann – irgendwie schreibt er sich wohl auch frei, denn: „Man redet einfach nicht über die alltäglichen Probleme, die es in Wirklichkeit gibt. Und wenn man es doch tut, dann retuschiert man dabei so einiges einfach raus“. Etwas Raffung hätte dem Text nicht geschadet. Trotzdem ein Fernweh-Schmöker mit Verweildauer!

Der italienische Patient von Christian Blanck, Delius Klasing, 224 Seiten, 100 Abb., für 29,90 Euro im gut sortierten Buchhandel