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Das Ende des Autosalon in Genf

Aus und vorbei. Am 31. Mai 2024 endete eine 119-jährige Tradition mit einer lapidaren Pressemitteilung. Die Macher der Geneva International Motorshow, kurz GIMS, gaben bekannt, in Zukunft keine weitere Messe mehr an den Gestaden des Genfer Sees ausrichten zu wollen. Die geschichtsträchtige Automobilausstellung, den meisten unter dem Namen Genfer Salon bekannt, hatte seit 1905 Besucher in die französischsprachige Westschweiz gelockt und galt über Jahre als die Leitmesse der Branche. Dutzende bedeutender Modelle feierten hier Premiere, darunter Jaguar E-Type (1961), Mercedes-Benz 230 SL Pagode (1963), Lamborghini Miura (1966), VW Scirocco (1973), Porsche 928 (1977), Audi quattro (1980) und 100 C3 (1983), Ferrari 288 GTO (1984), Mercedes-Benz 500 SL W129 (1989), Citroën Xantia (1993), Ford Ka (1994) und Audi A8 (1994) – um nur ein paar Beispiele der sechziger bis neunziger Jahre zu nennen. Bei Ausbruch der Covid-19-Pandemie Anfang 2020 war der Genfer Salon die erste Messe, die abgesagt werden musste. Davon scheint sich die GIMS nicht wieder erholt zu haben. Ein letzter Versuch Anfang dieses Jahres blieb weit hinter den Erwartungen zurück.

Alexandre de Senarclens, Präsident der Stiftung, die für die Ausstellung verantwortlich zeichnete, nannte in seiner Pressemitteilung als Gründe für die Absage „das mangelnde Interesse der Hersteller am Genfer Salon in einem schwierigen Umfeld, die Konkurrenz durch die Messen in Paris und München, die von den lokalen Konzernen bevorzugt werden, sowie die Investitionen, die notwendig sind, um den Salon am Leben zu erhalten.“

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