Bereits 1970 lief der Celica-Reihe bei Toyota vom Band

Da GT was!

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Zusammen mit dem (technischen) Zwilling Carina lief die Celica-Reihe bereits ab 1970 im eigens errichteten Pkw-Werk Tsutsumi vom Band. Dabei war die 1600er GT-Variante mit dem leckeren dohc-Vierzylinder auf dem heimischen Markt in Japan schon vom Start weg erhältlich. Bei diesem Triebwerk besann sich Toyota eigener Wurzeln – oder besser gesagt jener aus dem Hause Yamaha!

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Abgeleitet wurde der Motor mit dem Kürzel 2T-G vom legendären, 1965 im 2000 GT-Coupé erstmals gezeigten Sechszylinder-dohc – im Kern eine Yamaha-Konstruktion. Bereits 1967 entstand aus dem Sechszylinder der erste Vierzylinder-Abkömmling mit dem Kürzel 9R (Bild), der im Paket mit einem auf dem Corona basierenden Coupé mit der schlichten Bezeichnung 1600 GT verkauft wurde.

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Nach einer Reifezeit von rund 15 Monaten tauchten im Frühjahr 1972 hierzulande die ersten TA22-Celica auf. Zunächst nur als LT und ST mit den braven 1,6-Liter-ohv-Motoren. Zum Modelljahr 1973 kam dann auch der GT ins Lieferprogramm, der mit immerhin 108 PS (in Japan: 115 PS) in jenem Revier wilderte, in dem zum Beispiel Opels Manta (pünktlich zur IAA als GT/E am Start), Ford Escort RS oder auch 02-BMW mit Doppelvergaser-Anlage zuhause waren.

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BMW-typische Solex-Vergaser hatte im Übrigen auch der Toyota an Bord: Die beiden Gemischfabriken vom Typ 40PHH waren jedoch Made in Japan – und kamen in Lizenz von Mikuni. Dass sich der flotte Celica-Hecktriebler sogleich einen festen Platz in den Hitlisten hiesiger Fans eroberte, lag nicht unbedingt an der einfachen Formel „Kraft zu bezahlbaren Kosten“ – denn mit knapp unter 15.000 Mark war das Coupé damals eins der teuersten Fernost-Autos…

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Das sportliche Gesamtpaket war ganz einfach stimmig: Mit den Qualitäten des herrlich drehfreudigen 1600er-dohc, der knapp 70 PS pro Liter leistete, und des (auf Wunsch) mit Bilstein-Komponenten modifizierten Fahrwerks lag der Japaner allemal auf dem Niveau vergleichbarer Europäer. Zum Beispiel Alfas ganz ähnlich gestricktem Bertone 1600 GT. auto motor sport ermittelte für den Toyota im ersten ausführlichen Test (12/1974) teils sogar bessere Beschleunigungswerte.

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Entsprechend seines dynamischen Talents machte das Celica-Coupé bald auch in Sportkreisen Karriere. Auf der Rundstrecke, vor allem aber im Rallye-Zirkus setzte Toyota sich damit ein ums andere Mal in Szene. Schrittmacher und zugleich erfolgreicher Pilot des bereits 1972 ins Leben gerufenen TOYOTA TEAM EUROPE (TTE) war dabei der Schwede Ove Andersson.

Zunächst mit dem nach Gruppe 2 aufgebauten 1600 GT, später dann mit der im Prinzip gleich gestrickten, jedoch auch nach Gruppe 4 aufgebauten Zweiliter-Twin-Cam-Version (Motorkürzel 18R-G) fuhren Andersson & Co. sogar in der Rallye-WM etliche Achtungserfolge ein. Wesentliche Schützenhilfe beim Aufbau des standfesten Rallyetriebwerks leistete übrigens die renommierte BMW-Tuningschmiede Schnitzer!

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Die November-Ausgabe von OLDTIMER PRAXIS (ab 12.Oktober im Handel) widmet sich in der Reihe „Autotechnik seziert“ ausführlich Toyotas appetitlichem Vierzylinder-Twin-Cam!