Nachruf

Colin Seeley ist tot – Trauer um Rahmen-Lehrer

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Bekannt wurde Colin Seeley Mitte der Siebziger in weiten Motorradfahrerkreisen, indem er den potenten 750er Honda-Vierzylindern einen würdigen Rahmen bot, der es erlaubte, die Leistung des Motors auch abzurufen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der am 2. Januar 1936 in Crayford, Kent, geborene Brite bereits eine beeindruckende Karriere hingelegt. Mit 14 verließ er die Schule und begann eine Ausbildung zum Motorradmechaniker. Zwei Jahre später endlich im Besitz einer Lizenz, startete er auf der Vincent Rapide seines Vaters bei ersten Rennen und wechselte später ins Seitenwagen-Lager. In jener Zeit lernte er den mit Motorrädern handelnden Bernie Ecclestone kennen.

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1966 entwickelte er für die kompetitiven Matchless-G50-Einzylinder einen eigenen Rahmen aus hochwertigen Reynolds-Chrommolybdänrohren. Später zogen alle möglichen Motoren in das leichte Gitterrohr-Geflecht ein, darunter auch die erfolgreichen Yamaha-Zweitakter. Große Namen wie John Cooper, Phil Read und Barry Sheene fuhren mit Seeley-Bikes erste Erfolge ein. Sein Ruf als bester Fahrwerksentwickler in der gesamten Industrie führte dazu, dass Ecclestone ihn als Dirketor für die Rennwagenproduktion zu Brabham holte, in deren Formel-1-Team Seeley 1986 aufstieg. 1992 leitete der bescheidene Engländer den Auftritt der Wankel-Norton-Rennmaschinen und wurde gleichzeitig eine feste Größe in der Rennszene klassischer Motorräder. Parallel dazu betrieb er ab 1976 eine kleine Stiftung für die Behandlung von Krebskranken, nachdem seine erste Frau an dieser Krankheit verstorben war.

Colin Seeley folgte ihr kurz nach seinem 84. Geburtstag am 7. Januar.