Neues Markenlogo

BMW-Logo verliert schwarzen Ring und wird transparenter

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"Das neue Logo strahlt Offenheit und Klarheit aus", sagt Jens Thiemer von BMW. Tatsächlich wirkt das neue Emblem, das die Münchner erstmals im Zuge der Vorstellung der Elektro-Studie i4 zeigten, klarer und transparenter, als die vor 23 Jahren eingeführte letzte Revision. Zahlreiche andere Hersteller gingen einen ähnlichen Weg: Opel, Seat, Volkswagen, Audi – den aktuellen Design-Trends folgend "glätten" die Hersteller ihre Embleme, setzen auf eine zweidimensionale, "platte" Optik für ein digitales Zeitalter.

BMW geht grafisch noch einen Schritt weiter und trennt sich von einem der grundlegendsten Elemente seines Markenlogos: Die schwarze Umrandung ist Geschichte. In Zukunft wird dieser Ring transparent sein, nur begrenzt von einer zarten weißen Linie. Dabei war diese Umrandung als Gestaltungselement von Anfang dabei, schon in den ersten Ausprägungen des Logos, noch bevor der Name BMW da oder die Verwendung eines Markenlogos überhaupt notwendig war.

Zeitzeichen – Rapp und BMW

Mit dem Bau von Flugmotoren hatte alles begonnen – damals, im Ersten Weltkrieg. Doch es lief nicht gut für die Rapp-Motorenwerke, die Konstruktionen der Firma erwiesen sich als fehlerhaft, die Reputation war angekratzt. Erst als Karl Rapp aus der Geschäftsleitung ausschied und Franz Josef Popp das Ruder übernahm, ging es aufwärts. Der Name des Unternehmens wurde 1917 schließlich geändert in Bayerische Motoren Werke – abgekürzt BMW. Aus dem bisherigen Rapp-Firmenlogo – einem Schachspringer im Kreis mit dem Schriftzug "Rapp Motor" und zwei Sternchen im Kranz – wurde das weltbekannte weiß-blaue Emblem. Im schwarzen Kreisrand standen nun die Buchstaben BMW, die Schachfigur im Innern des Rapp-Markenzeichens wich den weiß-blauen Segmenten.

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BMW räumt mit Irrtum auf

Mit einem weit verbreiteten Irrtum räumt BMW im Zuge der Neuvorstellung ihres Logos nun auf: Bei den Viertelkreisen im Logo handelte es sich ursprünglich nicht um einen stilisierten rotierenden Flugzeug-Propeller. Das wurde erst ab Ende 1929 vom Werk so gedeutet, als eine Werbeanzeige das Emblem an der Front zweier Propellermaschinen zeigte. Zuvor hatte BMW hierzu keinerlei Erklärung abgegeben, es sollte lediglich an die Landesfarben des Freistaates Bayern erinnern.
Nach dem Krieg – der Flugmotorenbau war laut Versailler Vertrag verboten – fusionierte das Unternehmen mit den ebenfalls in München beheimateten Bayerischen Flugzeugwerken (gegründet 1916) und baute zunächst Zweiradtriebwerke und Motorräder. Bald darauf gab es auch Autos von BMW.

Die einzige größere Änderung, die es seither im Markenemblem gab, war die endgültige Umstellung auf ein serifenloses Schriftbild zu Beginn der sechziger Jahre, nachdem die Serifenschrift schon in den Dreißigern eine Zeitlang den nüchterneren Lettern gewichen war. Auch eine Logo-Version mit einem Blüten-Außenkreis (ähnlich den "Pril-Blumen") war nur kurzlebig. Dafür gab es seit dem Typ 303 von 1933 ein weiteres Erkennungsmerkmal an den Autos der Marke: die stolz am Bug prangende BMW-Niere.

Weitere Varianten des Logos betrafen unter anderem den Kranz-Namenszug Frazer-Nash-BMW, wie die in den dreißiger Jahren nach Großbritannien exportierten Modelle hießen, oder die EMW-Typen aus der alten Eisenacher Dixi-Fabrik, wo der BMW-Autobau 1929 begonnen hatte. Sie musste nach einem Rechtsstreit mit den Münchnern 1952 Bezeichnung und Logo in Eisenacher Motorenwerk ändern, jetzt mit den rot-weißen Landesfarben Thüringens. Daraus wurde später wiederum Wartburg.

Hochgeladenes Bild Mit dieser Werbeanzeige aus dem Jahr 1929 kam der Mythos des stilisierten Propellers erstmals auf

Autos weiterhin mit gewohntem Logo

Obwohl das neue Logo auf der Karosserie einer Studie Premiere feierte, die eigentlich auf dem wegen des Coronavirus abgesagten Genfer Salon enthüllt werden sollte, wird das neue Erscheinungsbild sich zunächst auf die Markenkommunikation beschränken. Das beinhaltet alles vom Briefkopf bis zum Internetauftritt, auf den Autos der Münchner wird aber wohl noch einige Zeit das bisherige Logo zu sehen sein.