75 Jahre Jeep – vom Kriegs- zum Spaßmobil
- 15. Januar 2016
- Red. OLDTIMER MARKT , Bilder: FCA
Die Marke aus dem Nichts
Jeep, der Markenname ist im Volksmund mittlerweile zum Überbegriff für nahezu alle Geländewagen geworden. Vor 75 Jahren wurde die Marke gegründet. Die Initialzündung für den Ur-Jeep kam vom US-amerikanischen Militär, das ein leichtes und kompaktes Geländefahrzeug mit einer Viertel Tonne Zuladung benötigte und daher eine Ausschreibung startete.
Durchgesetzt hat sich letztlich der Entwurf von American Bantam, doch die für den Krieg benötigten großen Stückzahlen konnten nur Willys-Overland und Ford liefern, die alsbald den American-Bantam-Entwurf weiterentwickelten und verfeinerten. Zum Einsatz kam dabei ab 1941 der 60 PS starke "Go-Devil"-Motor von Willys. Den charakteristischen Beinamen Jeep hatte der offiziell Willys MB (oder Ford GPW) genannte Geländewagen vermutlich der Figur Eugene the Jeep aus dem seinerzeit populären Cartoon Popeye zu verdanken. Restlos geklärt ist diese strittige Frage aber bis heute nicht.
Zivilisiert unterwegs
Nach dem Krieg stellte Ford die Produktion ein, während Willys den Jeep für den zivilen Gebrauch fit machte. Unter anderem mit Varianten wie dem Jeepster (Bild unten), der die Lücke zwischen den Personen- und den Nutzfahrzeugen der Marke schließen sollte. Die Zivilmodelle erhielten auch die neue Bezeichnung CJ (Civilian Jeep), um sie von ihren im Krieg eingesetzten Vorläufern zu unterscheiden. Ab 1950 bekam Willys zudem die Namensrechte für den Begriff Jeep zugesprochen, die bis dahin American Bantam für sich beanspruchte.
Eine Marke wandert durch viele Hände
Die weitere Firmengeschichte verläuft alles andere als geradlinig: 1953 kauft Kaiser-Frazer Willys, 1960 benennt sich der Konzern in Kaiser-Jeep um. 1970 geht die Firmengruppe in der American Motors Corporation (AMC) auf, die seinerseits 1987 von Chrysler geschluckt wird. 1998 folgt der Zusammenschluss von Chrysler mit Daimler, 2007 die Trennung mit dem deutschen Unternehmen, und nach der Pleite von Chrysler steigt schließlich Fiat im Jahr 2009 ein.
Vom Arbeitstier zum Lifestyle-Produkt
In der Zwischenzeit konzentrierte sich Jeep voll und ganz auf den wachsenden Markt der Geländewagen - und platzierte die eigenen Modelle nicht nur als Arbeitstiere, sondern auch als praktische Begleiter für Alltag, Abenteuer und Spaß. Mit Wagoneer und Cherokee stellte die Marke aus Toledo, Ohio ihren eher spartanischen CJ-Modellen zudem alltagstauglichere und luxuriöser ausgestatte Fahrzeuge zur Seite. Heute gilt Jeep nicht nur als der Inbegriff des Gelandewagens, sondern auch als einer der wesentlichen Vorreiter der heutigen SUVs: robust, geländefähig und für beinahe jede Aufgabe zu haben.