50 Jahre Formel Vau
- 29. Januar 2013
- Red. OLDTIMER MARKT
Auf der Rennstrecke von Daytona, wo normalerweise Nascar-Boliden oder Indy-Cars mit mehr als 300 Stundenkilometern um das Steilkurvenoval rauschen, erinnert Volkwagen jetzt an den fünfzigsten Geburtstag der Formel-V-Rennserie, die 1963 in den USA ihren Ursprung fand.
Bezahlbarer Formelsport
Die Formel V war eine Nachwuchsrennserie mit reinrassigen Formelrennwagen die auf der bewährten Technik des VW Käfers aufbauten. Das sorgte zum einen für Chancengleichheit, zum anderen aber auch für ein überschaubares Budget. Schnell entwickelte sich die Formel V als Kinderstube für junge Rennfahrer die unter anderen spätere Formel-1-Größen wie Keke Rosberg, Emerson Fittipaldi oder Niki Lauda hervorgebracht hat.
Auch Typen wie Hans-Joachim Stuck verdienten sich ihre ersten Sporen in der Serie. Fürs Jubiläum griff er am 26. Januar im Rahmen des 24-Stunden-Rennens von Daytona auch selbst wieder ins Lenkrad. Er fuhr mit Veteranen wie seinem Le Mans-Teamgefährten Hurley Haywood, Tourenwagen-Pilot Prinz Leopold von Bayern und US-Superstar Michael Andretti vor tausenden Zuschauern die lap of honour - die Ehrenrunde im Vorfeld des Langstreckenklassikers.
"Wilde Zeiten"
„Das waren schon verwegene Kisten in den 1970ern. Aber die Zeiten waren auch andere damals“, erinnert sich Stuck. „Heute sind die Rennwagen viel weiter, auch was die Sicherheit angeht. Doch der Klang von luftgekühlten Motoren ist immer wieder betörend“, lächelt Stuck, der selber einen alten Käfer in der Garage stehen hat. Auch Ex-DTM-Pilot Klaus Niedzwiedz, mehrfacher Sieger beim 24-Stundenrennen auf dem Nürburgring erinnert sich: „Die Formel-V, das waren Wilde Zeiten.“
Auch heute noch aktiv
Die Formel V hatte 1963 ihren Ursprung in den USA. Nach Deutschland kam die Formel Vau (so geschrieben, damit das "V" nicht als römische fünf gelesen wird) zwei Jahre später. Im Laufe der Zeit entwickelten sich verschiedene Klassen (Ein-, Mehrfachvergaser und Fahrzeuge mit Typ-4-Motor).
Seit kurzem gibt es hierzulande auch wieder eine eigene organisierte Rennserie mit insgesamt zwölf Meisterschaftsläufen. Auch heute noch wird hier Formelsport zu günstigen Preisen betrieben.
Unser Redakteur Gregor Schulz durfte übrigens auch schon ein paar Runden in einem historischen Apal Formel Vau von 1965 in Zandvoort drehen: