Cannonball-Jubiläum

50 Jahre Protest-Sause gegen Tempolimits

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Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gärte es in den Siebzigern. Immer schärfere Tempolimits machten Vollgas-Desperados landesweit so richtig sauer. Und die US-Cops waren nicht zimperlich, wenn sie einen notorischen Schnellfahrer erwischten. Bis Car and Driver-Journalist Brock Yates (1933-2016) am 3. Mai 1971 genug davon hatte, die tollen Interstates im Lande nicht adäquat nutzen zu dürfen: Aus Protest gegen die Geschwindigkeitsbeschränkungen und die daraus resultierende Wegelagerei setzte er sich mitsamt seinem Sohn sowie Kollege Steve Smith und Kumpel Jim Williams in seinen Dodge Sportsman Van namens "Moon Trash II" und düste los – in 40 Stunden und 51 Minuten von New York nach Los Angeles. Einmal von Küste zu Küste, 2863 Meilen (4608 Kilometer) in höchst illegalem Tempo – 112,8 km/h Schnitt!

Schon ein halbes Jahr später startete die große Sause erneut, diesmal probten acht Teams den zivilen Ungehorsam: Der Cannonball Baker Sea-To-Shining-Sea Memorial Trophy Dash war benannt nach Erwin George "Cannon Ball" Baker (1882-1960), einem US-Motorsport-Urgestein und mehrfachem Durchquerer des amerikanischen Kontinents. Im November 1971 ging Yates zusammen mit Dan Gurney in einem Ferrari Daytona ins Rennen – sie kamen als Erste nach 35 Stunden, 54 Minuten in Redondo Beach an.

Hochgeladenes Bild Erwin George "Cannon Ball" Baker im Jahr 1912 mit seiner Indian

Der Cannonball Run wurde bis 1979 noch viermal ausgetragen und zog 1981 einen gleichnamigen Film samt zweier Sequels nach sich (auf Deutsch: Auf dem Highway ist die Hölle los), unter Mitwirkung von Brock Yates. Bereits fünf Jahre zuvor hatte das Rennen die Streifen Cannonball und The Gumball Rally inspiriert.

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