40 Jahre 123er-Coupé
- 22. Februar 2017
- Red. OLDTIMER MARKT
Präsentation in Genf
Etwa ein Jahr nach der Limousine W123 präsentierte Mercedes-Benz das Coupé der Baureihe im März 1977 auf dem Automobilsalon in Genf. Zum ersten Mal gab es bei den schwäbischen Mittelklasse-Coupés nun mit dem 230 C auch einen Vierzylinder mit Anfangs 109 PS im Angebot. Zudem waren zwei Sechszylinder, der 280 C mit 156 PS und der 280 CE mit 177 PS zu haben. Bei den Sechszylindern handelte es sich um den Doppelnocker M110 mit Vergaser oder Einspritzer, der sich bereits im Strichacht, W116 oder R107 bewährt hatte. Für den nordamerikanischen Markt wurde ab Herbst 1977 auch im Coupé 300 CD ein fünfzylindriger Diesel-Motor mit 80 PS angeboten, um den dortigen „Flottenverbrauch“ zu senken. Ab 1981 wurde die Leistung dieser Motor-Variante mit einem Turbolader auf 125 PS erhöht. Auch der 300 CD Turbodiesel war in Europa nicht erhältlich. Ein Jahr zuvor hatte der Hersteller die Vergasermodelle 230C und 280 C vom Markt genommen. Nun schloss der 230 CE mit mechanisch gesteuerter Benzineinspritzung und 136 PS die Lücke zum weiter erhältlichen Doppelnocker, der als Einspritzer mittlerweille 185 PS leistete.
Formensprache und Karosseriedetails
Trotz enger optischer Verwandtschaft zu den Limousinen waren die Coupés eigenständige Kreationen. Ihre Karosserie war 4 Zentimeter niedriger und 8,5 Zentimeter kürzer. Zudem war die Silhouette ohne B-Säule und mit stärker geneigter Front- und Heckscheibe verändert worden. Dadurch sollte die Seitenansicht gestreckter und dynamischer wirken. Einige Karosseriedetails entsprachen der gehobenen Ausführung aus den Top-Modellen der Limousine: So hatten alle drei Coupé-Modelle rechteckige Breitband-Scheinwerfer, verchromte Lufteinlassgitter vor der Frontscheibe und Chromleisten unter den Heckleuchten. Ab der Modellpflege von September 1982 waren die Lufteinlassgitter in Schwarz gehalten.
ABS und Luftsack
Als wichtige technische Verbesserung im Vergleich zu den direkten Vorgängern der Strichacht-Baureihe (W114) gilt die noch stabilere Sicherheits-Fahrgastzelle mit versteifter Dachrahmen-Struktur, hochfesten Dachpfosten und verstärkten Türen. Die Energieabsorption der vorderen und hinteren Knautschzone war durch eine kontrollierte Deformationsfähigkeit von Vorbau und Heckbereich deutlich erhöht worden. Ab 1980 war zudem das aus der S-Klasse bekannte Anti-Blockier-System (ABS) und ab 1982 der Luftsack für den Fahrer auf Kundenwunsch bestellbar. Die Produktion der 123er-Coupés endete im August 1985 nach gut acht Jahren und insgesamt 99.884 Einheiten, 15.509 davon mit Dieselmotor. Der 280 C mit weniger als 4000 produzierten Fahrzeugen war damals die seltenste Variante.