Daninos Traumwagen

Zehn Jahre lang - von 1954 bis 1964 - erstrahlte ein heller Stern am Autohimmel: die Wega. Genauer: Facel Véga. Der neue Star der französischen Kraftfahrzeugindustrie sollte nach dem Willen von Firmenchef Jean Daninos in die Fußstapfen berühmter Vorkriegsmarken wie Bugatti, Talbot-Lago und Hispano-Suiza treten. Nun ist erstmals ein umfangreiches Kompendium zur Markenhistorie auf Deutsch erschienen - nach über einem 50 Jahren wurde es ja auch mal Zeit. Das aus dem Französischen übertragene Werk erzählt die Geschichte von den Facel-Anfängen als Karosseriezulieferer für Panhard über den Bau von Sportmodellen für Simca und Ford France, bis zur Produktion von Luxuswagen unter eigenem Label und dem anschließenden bitteren Ende der chronisch klammen Firma. Schonungslos wird auch das Debakel mit den Facellia-Motoren nicht ausgeklammert, auf das der Patron immer unwirscher mit seinen berüchtigten „roten Briefen“ reagierte (die wie andere abgedruckte Originaldokumente nicht ins Deutsche übersetzt wurden). Ein umfangreicher Anhang mit Daten und Fertigungszahlen sowie einer Auflistung prominenter Kunden von Ava Gardner bis Ringo Starr, Modellen, Prospekten sowie Filmauftritten von Facel-Véga-Autos rundet das 578-Seiten-Werk ab. mh

Jean-Paul Chambrette, Dominique Bel, Michel Renou, Michel Revoy: Facel Vega. Der große französische Grand Tourisme.
578 Seiten mit zahlreichen Schwarzweiß- und Farbabbildungen, Format 24,5 x 29,5 cm, Festeinband mit Schuber.
Heel Verlag 2016, 129 Euro (ISBN 978-3-95843-355-7).