Zwischenstation Kettenheim
- 12. April 2019
- Red. OLDTIMER MARKT
Zurück an den Ort des grausamen Geschehens: Letzten Herbst rollte unser Yugo (OLDTIMER MARKT 3/2018) auf seiner Jungfernfahrt nach einer mehrmonatigen Überarbeitung mit verbranntem Auslassventil in Kettenheim aus (OLDTIMER MARKT 2/2019).
Nachdem ein Ersatzventil für vier Euro durch Yugo-Enthusiast Sasa Novakovic aus Belgrad beschafft wurde, war gestern der große Moment, diesen schweren Weg noch einmal zu fahren. Mit zittriger Hand wurde der von seiner Anmut und Größe eigentlich eher für Hausbriefkästen geeignete Zündschlüssel umgedreht und unser kleiner Zastava nahm zaghaft erneut den Asphalt der A63 unter die Trennscheibenreifen. Neuerdings hat die Hupe die Funktion eingestellt und die Lichtmaschine hält mit deutlichen Lagergeräuschen den Fahrer auch auf landschaftlich eher ermüdenden Autobahnetappen wach, aber wir erreichten tatsächlich Kettenheim, diesmal sogar mit laufendem Motor. Kettenheim, jener in Zastava-Kreisen sagenumwobener 313-Einwohner-Ort im Landkreis Alzey-Worms zeigte sich von unserer Ankunft unbeeindruckt, einmal mussten wir sogar einem entgegenkommenden Trecker ausweichen.
Von Kettenheim aus führte uns unsere ausgedehnte Probefahrt noch weiter südlich in den pfälzischen Donnersbergkreis, bei dessen Erreichen leichtes Magerruckeln und Motorklingeln zu allgemeiner Beunruhigung der Besatzung führte. Immerhin konnte die Fahrt bis hierhin ohne Zwischenfälle der INES-Stufen fünf bis sieben abgeschlossen werden. Heute steht eine erneute Einstellung des Gemischs an, um einen CO-Wert vor dem Komma zu erreichen.
Bevor wir hoffentlich und endlich das serbische Kragujevac auf eigener Achse besuchen werden, steht noch eine etwas längere Probefahrt nach Köln nächste Woche auf dem Programm, welche, so Gott will, auch ohne Löcher in Kolbenböden oder abgerissenen Auslassventilen absolviert werden wird. Wir halten sie auf dem Laufenden und melden uns vom Seitenstreifen.