Zum Tod von Carl H. Hahn

Visionär und Weichensteller

Am 14. Januar starb Dr. Carl H. Hahn, einstmals Vorstandsvorsitzender des Volkswagenkonzerns, im Alter von 96 Jahren. Carl Horst Hahn wurde am 1. Juli 1926 in Chemnitz in eine katholische Industriellenfamilie hineingeboren. Sein Vater gehörte 1932 zu den Mitbegründern der Auto Union. Nach seiner Promovierung in Wirtschaftswissenschaften wurde Carl H. Hahn 1954 Assistent von VW-Generaldirektor Heinrich Nordhoff. Der entsandte ihn 1959 in die USA, um dort Volkswagen of America aufzubauen, fünf Jahre später rückte Hahn in den Vorstand in Wolfsburg auf und sorgte mit dafür, dass nach dem Kauf der Auto Union aus DKW die Marke Audi wurde.

Zwischenspiel bei Continental

Nachdem er zwischenzeitlich den Chefposten bei Continental innehatte, kehrte er 1982 zu VW zurück, wo er nun für zehn Jahre auf dem Vorstandssessel Platz nahm. In seine Ägide fallen die Übernahme von Seat und Škoda sowie Joint Ventures mit den chinesischen Unternehmen SAIC und FAW. Nach dem Mauerfall schob der gebürtige Sachse Investitionen in den Standort Zwickau an. Ende 1992 übergab er sein Amt an Ferdinand Piëch und wechselte in den Aufsichtsrat. Neben seinem kulturellen und sozialen Engagement war Hahn unter anderem Honorarprofessor an der TH Zwickau. Der heutige VW-Chef Oliver Blume würdigt den Verstorbenen: „Carl Hahn war ein Visionär und eine großartige Persönlichkeit. Über vier Jahrzehnte hinweg stellt er bei Volkswagen die Weichen – und schaffte Grundlagen für den heutigen Unternehmenserfolg.“