Gestern war die Batterie noch vollständig geladen, heute tut sie keinen Mucks mehr. Es gibt verschiedene Ursachen für den nächtlichen Stromverlust – und manchmal ist sogar die Lichtmaschine schuld! Aber der Reihe nach.

Ohne das richtige Multimeter läuft nichts!

Begeben Sie sich auf Spurensuche mit dem Amperemeter. Achtung! Manche Multimeter sind dafür nur bedingt geeignet, weil sie nur im Milliamperebereich anzeigen und bei dieser Messung der gesamte Strom durchs Messgerät fließt. Wird das Multimeter überlastet, brennt im Innern die Sicherung durch und muss erneuert werden. Ein Messbereich bis 10 A ist hier erforderlich.

Ausschlussverfahren per Sicherung

Ziehen Sie einen der beiden Batteriepole ab und schalten Sie das Amperemeter zwischen Pol und abgezogene Klemme. Dauerverbraucher wie Uhren oder Youngtimer-Bordcomputer belasten die Batterie mit einem Verbrauch von 70 bis 100 Milliampere. Das reicht aber nicht, um eine intakte Batterie über Nacht oder auch bei Standzeiten von mehreren Wochen leerzusaugen. Liegt der Messwert deutlich höher, gilt es den Verursacher zu finden. Zu diesem Zweck entfernt ein Helfer nach und nach die Sicherungen aus dem Sicherungskasten, während Sie weiterhin das Messgerät an der Batterie im Auge behalten. So finden Sie den Stromkreis des heimlichen Verbrauchers und können dann gezielt weitersuchen. Dabei kann ein Schaltplan hilfreich sein.

Fiese Falle: defekte Dioden

Wenn Sie alle Sicherungen entfernt haben und das Messgerät immer noch einen Verbrauch anzeigt, liegt der Fehler sehr wahrscheinlich im Drehstromgenerator. Dieser hat im Gegensatz zur Gleichstromlima Gleichrichterdioden (siehe Bild unten), die den Strom nur in eine Richtung passieren lassen. Wenn diese Dioden defekt sind, kann ein erheblicher Strom direkt von der Batterie über die Lichtmaschine fließen. Dieser Defekt ist schwer zu finden, weil die Lima bei laufendem Motor Leistung bringt und die Batterie ordnungsgemäß lädt. Auch die Ladekontrollleuchte spricht in diesem Fall nicht an.

Der Austausch der Dioden ist handwerklich nicht übermäßig anspruchsvoll, wenn die ausgebaute Lichtmaschine erst einmal auf der Werkbank liegt. Allerdings sind sie als Ersatzteil oft nicht (mehr) lieferbar, sodass ein Austausch der gesamten Lichtmaschine oft den einzigen Ausweg darstellt.

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