Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte es schon vor einigen Tagen angekündigt: Der Mopedführerschein soll bereits ab 15 Jahren gemacht werden dürfen. Nun hat das Bundeskabinett an diesem Mittwoch den Weg dafür frei gemacht. Dazu ist eine Änderung des Straßenverkehrsgesetzes notwendig. Damit ist allerdings noch nicht gesagt, ob künftig alle 15-Jährige in Deutschland diese Möglichkeit erhalten werden. Denn nach der Gesetzesänderung obliegt es den Ländern, ob sie die Regelung auch umsetzen wollen.

Gute Gründe

Hintergrund für die Entscheidung war, dass vor allem auf dem Land Jugendliche mit Mopeds besser mobil sein können als dies häufig mit Bus und Bahn möglich wäre. Ein Modellversuch in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist bereits positiv verlaufen. Die Deutsche Verkehrswacht steht dem Vorhaben jedoch skeptisch gegenüber: Jugendliche wären durch fehlende Erfahrung und größere Risikofreude schließlich gefährdeter im Straßenverkehr. Das Argument, dass früheres Erlernen des Umgangs im Straßenverkehr vor allem später beim Autofahren hilfreich ist, ist dem Verband bisher wohl nicht eingefallen…

Auswirkungen auf die Oldtimerszene?

Gerade bei den klassischen 50-Kubik-Mopeds hat in den letzten Jahren ein regelrechter Run eingesetzt. Die berühmte "Quickly aus dem Keller" gibt es jedenfalls nicht mehr für fünfzig Euro. Die Preise haben zuletzt stark angezogen. Ob der neue Kundenkreis der 15-Jährigen hier überhaupt noch leistbare Mopeds findet, darf somit bezweifelt werden. Nichtsdestotrotz könnten allerdings gerade diese Fünfziger vielleicht einen guten und frühen Einstieg in das Oldtimerhobby darstellen.