Stardesigner

Luigi Colani ist tot

Hochgeladenes Bild

Luigi Colani ist tot. Der bekannte Gestalter starb am 16. September im Alter von 91 Jahren in Karlsruhe an einer schweren Erkrankung, wie seine Lebensgefährtin Yazhen Zhao mitteilte. Colani, der mit Vornamen eigentlich Lutz hieß, studierte ursprünglich Bildhauerei und Malerei, brach den Studiengang aber vorzeitig ab, um sich in Paris dem Studiengang Aerodynamik und Leichtbau zu widmen. Nach einem Intermezzo bei einem Flugzeughersteller wandte er sich den Automobilen zu, zuerst bei Simca, anschließend bei Erdmann & Rossi und bei Rometsch in Berlin.

Hochgeladenes Bild Abarth-Alfa Romeo 1300 Berlinetta mit von Colani gestalteter GFK-Karosserie

Als wegweisend entpuppte sich eine Auftragsarbeit für Abarth: Colani kleidete einen Abarth-Alfa Romeo 1300 Berlinetta ein, der aufgrund seiner aerodynamisch ausgefeilten Form deutlich schneller war als das Serienpendant und der – zum ersten Mal für einen GT-Sportwagen überhaupt – die Nürburgring-Nordschleife unter zehn Minuten durcheilte. Der breiten Masse wurde dagegen das von ihm selbst entwickelte und vertriebene Kitcar Colani GT auf Käfer-Basis wesentlich bekannter (Bild ganz oben). Für das Eifelland-Formel-1-Team kleidete er einen March 721 mit einer neuen Karosserie ein, die aber im Praxistest durchfiel. Zeitgleich entwarf er für den Motorradhersteller Münch eine Maschine mit windschlüpfiger Verkleidung, die aber nicht mehr Serie ging (Mehr zur Colnai-Münch finden Sie hier).

Hochgeladenes Bild Colanis Super-Münch blieb ein Einzelstück

In den siebziger Jahren stieg Colani zum Popstar der Designer auf. Seine stets runden und organischen Formen waren sein Markenzeichen und fanden sich in allen von ihm gestalteten Gegenständen wieder. Besonders im Gedächtnis bleiben wohl diverse Service, Sanitärporzellan, eine Poggenpohl-Küche aber auch das Design der Spiegelreflexkamera Canon T90. Bis auf einzelne Ausnahmen fanden zuletzt kaum noch Kreationen von Colani den Weg auf die Straßen. So überarbeitete der beispielsweise noch den Ford KA (Sondermodell, erste Serie) und schuf eine futuristische Zugmaschine, die heute vor allem bei Promotion-Trucks gerne genutzt wird.

Hochgeladenes Bild Mehr zum Eifelland March 721 finden in OLDTIMER MARKT 9/2010