Keine Nachvergütung für Komendas Leistung
- 26. Juli 2018
- Red. OLDTIMER MARKT
Ingrid Steineck, die Tochter des ehemaligen Leiters der Karosseriebauabteilung bei Porsche, ist mit ihrer Klage um die Frage der Urheberschaft des Porsche-911-Designs vor dem Landgericht Stuttgart gescheitert. Steineck wollte mit der Klage erreichen, dass ihrem Vater das Urheberrecht der Modelle 356 und 911 zugesprochen wird und forderte von dem Zuffenhausener Autobauer einen Ausgleich in Höhe von 20 Millionen Euro. Porsche beharrt jedoch darauf, dass die ersten Entwürfe zum 901 (der später zum 911 werden sollte) nicht von Komenda stammen, sondern auf Skizzen von Ferdinand Alexander Porsche beruhen und lehnte daher schon im Vorfeld einen Vergleich ab.
Das Gericht in Stuttgart wies die Klage zumindest insoweit zurück, dass der Klägerin keine Nachvergütung durch die Arbeit ihres Vaters zustehe, die schließlich seinerzeit in Teamleistung innerhalb der Porsche-Entwicklungsabteilung erfolgte. Steineck (übrigens nicht die Dame im obigen Bild…) will noch die schriftliche Urteilsbegründung abwarten und dann entscheiden, ob sie gegen das Urteil vorgehen wird.
Erwin Komenda (Mitte) mit Karl Rabe (links) und Ferry Porsche (rechts)
Wichtige Menschen für Porsche: Komenda und "Butzi"
Erwin Komenda arbeitete von 1931 bis zu seinem Tod 1966 bei Porsche. Er hatte maßgeblichen Anteil an der Konstruktion der Volkswagen-Karosserie und den ersten Porsche-Typen. Von 1955 an bekleidete er den Rang des Oberingenieurs bei Porsche.
Ferdinand Alexander Porsche mit dem 901-Prototyp "Sturmvogel"
Der Enkel von Firmengründer Ferdinand Porsche, genannt "Butzi", arbeitete von 1957 an unter der Leitung von Erwin Komenda im Karosserie-Stylingstudio der Marke, ehe er 1962 zum Direktor der Abteilung wurde. 1972 stieg er aus dem Unternehmen aus und gründete seine eigene Firma Porsche Design.