Japanische Stärke
- 05. September 2019
- Red. OLDTIMER MARKT
Die Fahrzeuggattung Pick-up ist in Deutschland seit je her unterrepräsentiert. Dabei werden die praktischen Arbeitstiere in anderen Teilen der Welt durchaus geschätzt. Während in den USA vor allem großformatige Trucks auch heute noch das Straßenbild dominieren, kamen aus Japan kleinere Modelle, die sich mehr an normalen Autos denn an Lastwagen orientierten. Bis zur B-Säule glichen sie optisch häufig den Limousinen der jeweiligen Hersteller – und verkauften sich blendend.
Ein typischer Vertreter dieser kompakten Pick-ups war der Mitsubishi Forte – oder bei uns besser bekannt als L200. Im September kam der Forte (italienisch für "stark") in Japan auf den Markt. Doppelscheinwerfer an der Front verströmten so gar nicht den sonst kargen Charme normaler Nutzfahrzeuge. Erstmals überhaupt bei einem Nutzfahrzeug war zudem der zarte Ansatz eines Frontspoilers zu erkennen. Technisch war der Forte mit einer schraubengefederten Doppelquerlenkerachse vorne und einer blattgefederten Starrachse hinten auf der Höhe der Zeit. Motorseitig standen diverse Benziner und ein 2,3-Liter-Dieselaggregat zur Auswahl. Der Einsatz von Dämmmaterial und die Verwendung einer zweigeteilten Antriebswelle kündete vom Bestreben Mitsubishis nicht nur ein reines Nutzfahrzeug auf die Räder zu stellen, sondern auch einen echten Alltagswagen mit der notwendigsten Grundausstattung zu bieten.
Insgesamt 657.000 Exemplare fertigte Mitsubishi in Japan und Thailand vom Forte. Nach Deutschland schaffte es die Urversion offiziell nie, dafür aber der 1986 eingeführte Nachfolger, der mit insgesamt drei unterschiedlichen Kabinengrößen lieferbar war, was noch mehr die Möglichkeit des Alltagsnutzens in den Vordergrund rückte.