Der Retter des 911 ist tot
- 03. November 2017
- Red. OLDTIMER MARKT
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Porsche AG Peter W. Schutz ist am 29. Oktober 2017 im Alter von 87 Jahren gestorben. Von 1981 bis 1987 stand er an der Spitze des SPortwagenbauers aus Zuffenhausen. Gleich in seiner dritten Arbeitswoche fällte er eine der vermutlich wichtigsten Entscheidungen der Automobilindustrie: Entgegen der Planung, den 911 einzustellen, bestand er auf eine Weiterführung der damals auch schon nicht mehr ganz jungen Baureihe. Der Erfolg gibt ihm bis heute Recht, den auch weit über 50 Jahre nach der Vorstellung gilt der Heckmotor-Porsche heute als eine der wichtigsten Sportwagenikonen.
Zurück in die Gewinnzone
Unter der Regie von Peter W. Schutz erfuhr das Unternehmen nicht nur eine strategische Neuausrichtung. Der Deutsch-Amerikaner trug im hohen Maße zur Attraktivierung des Porsche-Modellprogramms bei: So wurde das Vollcabriolet des Elfers erfolgreich eingeführt. Darüber hinaus trieb er mit den Typen 944 Turbo, 944 S und 944 S2 sowie entsprechenden Cabrio-Varianten den Ausbau der Transaxle-Modellreihe voran. Auch die motorsportlichen Aktivitäten der achtziger Jahre fußten auf seine Entscheidung auf den Rennstrecken weiterhin aktiv zu bleiben. So konnte Porsche 1982 in Le Mans neben den Rängen Eins bis Fünf nahezu alle Klassen- und Sonderwertungen für sich verbuchen. Und auch der "Über-911" namens 959 wurde unter seiner Ägide entwickelt und zur Marktreife gebracht.
Schutz verdreifachte die Verkäufe und führte Porsche wieder in die Profitabilität zurück. Fünf Geschäftsjahre in Folge konnte er Rekorde um Rekorde einfahren. Aber die Wirtschaftskrise in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre, die dadurch sinkenden Erträge im Exportgeschäft und der damit einhergehende Verkaufsrückgang in Amerika bedeuteten für Peter W. Schutz das Ende seines Engagements als Porsche-Vorstandsvorsitzender. 1987 schied er aus dem Unternehmen aus und kehrte 1988 in die USA zurück, wo er in Naples, Florida, bis zu seinem Tod lebte. Peter W. Schutz hinterlässt eine Ehefrau sowie eine Tochter und zwei Söhne.