Der Marathon-Mercedes
- 05. Oktober 2017
- Red. OLDTIMER MARKT
Ein Mercedes-Benz der Baureihe W123 kommt einem nicht direkt in den Sinn, wenn man an sportliche Autos denkt. Doch wenn harte Nehmerqualitäten gefragt waren, schlug die Stunde der Stuttgarter Limousine – so beispielsweise vor 40 Jahren: Am 28. September 1977 gewannen zwei Mercedes-Benz 280 E (W 123) die Singapore Airlines London to Sydney Rally. Das Team von Andrew Cowan (Bild oben) fuhr dabei als erstes durchs Ziel, als zweitplatzierte Mannschaft wurde das Team von Anthony Fowkes (Bild unten) gewertet. Unter der Leitung des kürzlich gestorbenen Erich Waxenberger traten damals insgesamt sechs vom Werk unterstützte 280-E-Rallyefahrzeuge bei dem Marathon an. Vier von ihnen fanden sich am Ende unter den ersten zehn Plätzen.
Am Covent Garden Opera House in London starteten 69 Fahrzeuge am 14. August 1977 zur schwersten Rallye der Welt: Weit über 30 000 Kilometer durch drei Kontinente in 30 Tagen und Nächten standen auf dem Programm, dazu kamen drei Schiffspassagen. Das Ziel der London to Sydney Rally war ein anderes Musiktheaterhaus auf der anderen Seite des Erdballs: die architektonisch faszinierende Oper im australischen Sydney.
Das originale Siegerfahrzeug von 1977 ist heute in der Dauerausstellung des Mercedes-Benz-Museums in Stuttgart zu sehen. Es gehört zum Bereich „Mythosraum 7: Silberpfeile – Rennen und Rekorde“.