Der Allrounder ist tot
- 15. Januar 2018
- Red. OLDTIMER MARKT
Der US-amerikanische Rennfahrer Dan Gurney ist am 14. Januar 2018 im Alter von 86 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. Gurney gehörte zu den wohl bekanntesten Rennfahrern aus den USA und galt als Allrounder. Er bestritt insgesamt 303 Rennen auf hunderten unterschiedlichen Fahrzeugen in zig verschiedenen Rennserien und errang dabei vier Formel-1-Siege, sieben Indy-Car-Siege und gewann fünf NASCAR-Winston-Cup-Rennen. Hinzu kommt der Gesamtsieg (mit A.J. Foyt) beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans im Jahr 1967 auf Ford GT40 Mk IV. 1962 holte er beim Großen Preis von Frankreich in Rouen den ersten und einzigen Sieg für einen Porsche in der Formel 1. 1962 gründete er zusammen mit Carroll Shelby das Team All American Racers, kurz AAR. Im selbstkonstruierten AAR Eagle mit Weslake-V12-Motor gewann er den Großen Preis von Belgien 1967.
Der Erfinder der Champagnerdusche
Aber nicht nur Gurneys Erfolge sicherten ihm einen Rang im Gedächtnis vieler: Er gilt gemeinhin als der Erfinder der Champagnerdusche, als er nach seinem Le-Mans-Sieg die Korken knallen ließ. Auch mit einigen Details an Rennwagen bleibt Gurneys Name verbunden. So war der großgewachsene Amerikaner für die "Gurney-Bubble" genannte Ausbuchtung auf dem Dach des flachen Ford GT40 verantwortlich. Wesentlich elementarer dagegen war der "Gurney-Flap", eine Abrisskante am Heck von Fahrzeugen, die für einen signifikant besseren Anpressdruck sorgt ohne die Aerodynamik zu verschlechtern.
Dan Gurney for President
Dan Gurney war in den USA so beliebt, dass die Zeitschrift "Car and Driver" ihn 1964 als Präsidentschaftskandidat ins Rennen um den Chefposten im Weißen Haus schicken wollte. Die Bewerbung musste allerdings zurückgezogen werden, da er zu diesem Zeitpunkt nach US-amerikanischem Recht noch zu jung für den Posten gewesen wäre.