Reihenweise Rekordergebnisse
- 27. August 2018
- Red. OLDTIMER MARKT , Bilder: RM Sotheby’s, Gooding & Co.
Die Auktionen am Rande des weltbekannten Pebble Beach Concours d’Elegance im kalifornischen Carmel sind in jedem Jahr ohne Zweifel ein Highlight. Während auf dem penibel gepflegten Grün direkt an der Atlantikküste das automobile Schaulaufen der Extraklasse stattfindet, werden fünf Kilometer weiter in Monterey die Hämmer geschwungen. Gleich mehrere Auktionshäuser versteigern über einige Tage hinweg edelstes Blech. Bereits im Vorfeld wurde von Beobachtern dem diesjährigen Angebot das Potential zum Brechen von Preisrekorden attestiert. Und die Anwesenden wurden dann auch nicht enttäuscht. Aber der Reihe nach…
Teuerstes je bei einer Auktion verkauftes Auto
Fast schon erwartungsgemäß holte der 1963er Ferrari GTO mit der Fahrgestellnummer 3413 GT die Auktionskrone mit einem Preis von 48.405.000 US-Dollar (zirka 41,5 Millionen Euro). Drei Bieter lieferten sich bei RM Sotheby’s über Telefon ein Bietergefecht, ehe nach zehn Minuten der Hammer bei der Rekordsumme (inklusive Aufgeld) fiel. Den Rekord für das teuerste Auto überhaupt (60 Millionen Euro für ebenfalls einen Ferrari GTO) verfehlte 3413 GT jedoch deutlich. Vermutlich traf die später montierte Karosserie im Stil der 1964er Variante nicht den Geschmack der superreichen Klientel…
Teuerstes US-Auto und teuerstes Vorkriegsauto bei einer Auktion
Einer von nur zwei gebauten Duesenberg SSJ LaGrande Roadster aus dem Jahr 1935 kam bei Gooding & Company zur Auktion. Exakt 22 Millionen US-Dollar (knapp 18,9 Millionen Euro) war einem Bieter das Kompressorcabrio mit dem kurzen Radstand wert. Kein Automobil aus US-Fertigung hat bisher mehr Geld gekostet und auch für einen Vorkriegswagen wurde bei einer Auktion noch nie so viel Geld gezahlt. Hilfreich war neben der Exklusivität wohl auch, dass der Erstbesitzer des Duesenberg einst Hollwoodgröße Gary Cooper war. Auch der amerikanische Rennfahrer, Rennstallbesitzer und Sportwagenhersteller Briggs Cunningham besaß den Wagen einst.
Knapp daneben, aber voll im Soll
Keinen Rekord gab es dagegen für den 1963er Aston Martin DP215 Grand Touring Competition Prototype bei RM Sotheby’s. Die gezahlten 21.455.000 US-Dollar (rund 18,4 Millionen Euro) reichten nicht ganz für den Titel "teuerstes englisches Fahrzeug". Nichtsdestotrotz lag das grüne Coupé damit relativ genau am oberen Ende des vom Auktionshaus ausgegebenen Schätzpreises.
In Le Mans Dritter, in Monterey reicht’s nur für Rang vier
Der ebenfalls bei RM Sotheby’s angebotene goldene Ford GT 40 gehört zum Trio des legendären Zielfotos beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans 1966. Damals lief der von Wagen hinter zwei weiteren GT 40 auf Platz drei ein. Die in Monterey erzielten 9.795.000 US-Dollar (ungefähr 8,4 Millionen Euro) reichten bei dem Auktionsgipfel nur für den vierten Rang in den Topergebnissen.
Und sonst so?
Wer jetzt denkt, dass nur wirklich alte Schätzchen zu den umsatzstärksten bei dem Auktionswochenende gehörten, dem sei gesagt, dass mittlerweile auch schon Youngtimer bei den extrem hochpreisigen Fahrzeugen angekommen sind. Ein Mercedes CLK GTR Coupé von 1998 war einem Bieter satte 4.515.000 US-Dollar (3,87 Millionen Euro) wert.
Insgesamt wurden am vergangenen Wochenende bei allen Auktionen in Monterey 367,5 Millionen US-Dollar erzielt.