Nachrichten

28.501.458 Euro: Ferrari 250 GTO stellt neuen Auktionsrekord auf

250 GTO stellt neuen Weltrekord auf

Die meistbeachtete Oldtimer-Auktion des Jahres 2014 ist in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in der Quail-Lodge im Kalifornischen Carmel zu Ende gegangen. Nachdem in den ersten Sekunden der Preis von 12 Millionen Dollar schnell Richtung 30 Millionen-Marke geschossen war, ging der Bieterwettkampf in die zähe Phase über, in der teilweise mit 100.000-Dollar-Schritten geboten wurde. Nach mehr als einer Viertelstunde bekam ein anonymer Telefonbieter für 34.650.000 Dollar den Zuschlag für den 1962er Ferrari 250 GTO mit der Seriennummer 3851GT. Inklusive Zuschlag kostet der rassige Sportwagen aus Maranello seinen neuen Besitzer satte 38.115.000 Dollar, umgerechnet rund 28.501.458 Euro. Damit ist er fast sieben Millionen Euro teurer, als der bislang teuerste bei einer Auktion verkaufte Oldtimer, ein Mercedes-Benz W196 Silberpfeil, der 2013 versteigert wurde.

Inhaltsbild

Es war mehr erwartet worden

Nachdem Ferrari selbst vor einigen Monaten berichtete, dass ein anderer 250 GTO unter der Hand für 52 Millionen Dollar den Besitzer wechselte (die Bestätigung sowohl über den Preis, als auch über den Kauf an sich steht allerdings immer noch aus) erwarteten Experten einen neuen Fabelpreis, der 3851GT zum teuersten Auto der Welt hätte machen können. Manch einer hatte gar mit einem Erlös von über 50 Millionen Dollar gerechnet.

3851GT: tragische Geschichte mit langem Happy-End

3851GT verließ 1962 die Werkshallen in metallic-grauer Lackierung, hatte aber nur zwei Einsätze in international relevanten Rennen. Jo Schlesser und Henri Oreiller belegten mit dem Wagen Platz zwei bei der 1962er Auflage der Tour de France. Nur drei Wochen später verunglückte Oreiller mit dem GTO beim Coupe du Salon in Monthléry schwer und kam dabei ums Leben. Ferrari kaufte das Wrack zurück und reparierte die erheblichen Schäden. Den nun rot lackierte Wagen verkaufte das Werk an Paolo Colombo, der damit 1963 zahlreiche Siege bei italienischen Bergrennen einfuhr. Auch der nächste Eigner Ernesto Prinoth setzte den Wagen eineinhalb Jahre lange vornehmlich bei Bergrennen ein.

1965 kaufte der junge Enthusiast Fabrizio Violati den GTO, der nurmehr lediglich ein besonders schneller Gebrauchtwagen war. Anfangs fuhr er das Auto nur bei Nacht und versteckte es sogar vor seinen Eltern (!), später nahm er dagegen häufig bei historischen Rennveranstaltungen teil. Entgegen vieler anderer Ferrari-Besitzer konnte sich Violati auch in den Hochpreisphasen nie von "seinem" GTO trennen. Vor vier Jahren starb er und niemand hat bisher einen der 39 gebauten legendären 250 GTO länger in seinem Besitz gehabt.

www.bonhams.com