Youngtimer-Diskussion

ASC will H-Kennzeichen für Youngtimer nicht aussetzen

H-Kennzeichen Youngtimer Audi 80

Der Präsident des Allgemeinen Schnauferl-Clubs (ASC), Uwe Brodbeck, distanziert sich in einem Beitrag auf der Homepage des Clubs von dem Vorschlag, das H-Kennzeichen für die kommenden Oldtimerjahrgänge der Baujahre 1990 bis 1999 auszusetzen. Rudolf Körper, Präsident der ASC-Landesgruppe Württemberg-Hohenzollern, machte in der Zeitschrift Motor Klassik genau jenen Vorschlag, mit der Begründung, dass sonst die Zahl der Oldtimer rapide zunehmen würde – und zwar nicht, um zum Erhalt des historischen Kulturgutes beizutragen, sondern weil seiner Meinung nach "Schlaumeier" damit möglichst kostengünstig die drohenden Einfahrverbote in Innenstädten umgehen wollten. Genau jenes Vorgehen wäre aber in der Bevölkerung schwer vermittelbar, wenn gleichzeitig Euro-4- oder Euro-5-Diesel nicht mehr in die Fahrverbotszonen dürften.

Persönliche Ansichten

In einer Meldung des Nachrichtenportals Spiegel Online bekräftigte Körper seinen Vorstoß und betonte, dass dieser mit dem Vorstand des ASC abgesprochen sei. Uwe Brodbeck stellt nun aber mit seiner Stellungnahme klar, dass der traditionsreiche Schnauferl-Club die Ansichten Körpers nicht teile und es sich hierbei lediglich um die persönliche Aussage ihres Landesgruppen-Präsidenten handele. Youngtimer seien hingegen sogar ausdrücklich im ASC willkommen.

Gegenwind aus der Szene

Körpers Vorschlag hatte in den letzten Tagen für viel Wirbel und Unverständnis in der Oldtimerszene gesorgt. Dem ASC wurde vorgeworfen, er würde sich vor allem um seine eigenen Mitglieder, die sich vornehmlich mit Vorkriegsklassikern beschäftigen, kümmern und zu deren Schutz die Youngtimer opfern. Zustimmung bekam Körper dagegen von anderer Seite: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßte den Vorschlag.
Ob das die Geister waren, die Körper rufen wollte?