paul Jaray

Die Vernunft der Stromlinie

Einem der Pioniere der Aerodynamik ist eine Ausstellung im Kunsthaus Dahlem Berlin gewidmet: Paul Jaray war einer der Ersten, der die Stromlinie im Karosseriebau erforschte. Gestorben ist er mittellos und nahezu vergessen 1974 im Schweizerischen St. Gallen. Die Leistungen des 1889 in Wien geborenen und bereits 1923 in die Schweiz gewechselten Ingenieurs wurden früh unter den Tisch gekehrt, denn er war gebürtiger Jude. Damit fand sein Einfluss bei der Entwicklung etwa der Silberpfeil-Rennwagen in den dreißiger Jahren im NS-Deutschland keine Erwähnung, die Patente Jarays wurden im Zug der „Arisierung der Forschung“ zu Allgemeingut.

Arbeit für die Flugzeugindustrie

In der Schweiz arbeitete Jaray indessen überwiegend für die Flugzeugindustrie, bereits vor seinen Automobil-Arbeiten war er ab 1914 in Friedrichshafen im Zeppelin-Bau tätig. Die Entwürfe Jarays haben auch Architekten, Designer und Künstler wie Max Bill, Man Ray und Le Corbusier inspiriert – die Berliner Schau zeigt historisches Material und zieht Querverbindungen. Bis 3. September im Kunsthaus Dahlem.

Kunsthaus Dahlem

Käuzchensteig 8
14195 Berlin