75 Jahre Carrera Panamericana

Viva Mexico!

Es war das Projekt des gesamten amerikanischen Kontinents: der Pan-American-Highway, eine Straße von Alaska bis Feuerland. Mexiko meldete 1950 als erstes lateinamerikanisches Land stolz den Vollzug seines Abschnitts, von Ciudad Juarez im Norden bis zur Grenze von Guatemala im Süden. 3436 ruppige Kilometer, meist raue Pisten durch mehrere Klimazonen, von Meereshöhe bis auf 3300 Meter hohe Pässe. Um die Aufmerksamkeit der Welt auf das Projekt zu lenken, lud Staatspräsident Miguel Alemán 1950 zu einem internationalen Rennen auf der neuen Strecke ein, der La Carrera Panamericana. Der Coup gelang, vor allem US-Amerikaner rollten mit ihren schweren viertürigen Limousinen an. Es war die einzige Klasse, die beim Debüt zugelassen war. Hershel McGriff gewann in einem Oldsmobile 88 die sechs Tage währende Hatz durch Mexiko in 27 Stunden.

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Doch schon im Folgejahr änderte sich das Reglement zugunsten deutlich geeigneterer Sportwagen. Für Europa, insbesondere für Deutschland, wurde es nun spannend. Hatte Mercedes-Benz doch den brandneuen, rennfertigen 300 SL am Start. 1952 schickte Stuttgart drei Fahrerteams nach Mexiko, darunter Karl Kling und Hans Klenk. Trotz einer dramatischen Kollision mit einem Geier, der die Windschutzscheibe durchschlug und Fahrer Kling am Kopf traf, gewann das Team in 18 Stunden, 51 Minuten und 19 Sekunden – über acht Stunden schneller als McGriff 1950 im schweren Oldsmobile. Die Carrera Panamericana tobte fünf Jahre unter höchster Popularität durch Mexiko, bis schließlich schwere Unfälle sie erstmal stoppten. Erst 1988 wurde der Event wieder aufgegriffen und nun als historisches Rennen ausgetragen.