Schneckenlenkung: Mit Rad, Rolle und Finger

Schneckenlenkung: Mit Rad, Rolle und Finger

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Ob mit Rad, Rolle oder Finger, alle Schneckenlenkungen arbeiten nach demselben Prinzip:
Im Inneren einer Schneckenlenkung arbeitet - richtig - eine Lenkschnecke, die vom Lenkrad gedreht wird. In sie greift ein quer zu ihr angeordnetes Schneckenrad ein (das Teilsegment eines Schneckenrads ist ebenfalls ausreichend).
Durch die Drehbewegungen wird auch das Schneckenrad nach rechts oder links bewegt. Der fest auf die Schneckenradwelle aufgekeilte Lenkstockhebel verwandelt diese kurze Dreh- in eine Schwenkbewegung, und gibt sie direkt an das Lenkgestänge und damit an die Räder weiter.

Neueren Ursprungs sind die Schneckenrollen-Lenkgetriebe. Sie haben die herkömmlichen Schneckenlenkungen praktisch völlig verdrängt. Die antreibende Schnecke verjüngt sich hier kreisbogenförmig zur Mitte hin und bewegt eine Lenkrolle, die als Zahnrolle mit zwei oder drei Zähnen ausgeführt ist. Sie läuft in Wälzlagern einer Gabel, die an der Lenkwelle sitzt. Beim Drehen der Lenkschnecke macht die Lenkrolle eine Schwenkbewegung und dreht dadurch die Lenkwelle (und damit den Lenkstockhebel). Auch bei der ZF-Gemmerlenkung handelt es sich praktisch um eine solche Schneckenrollenlenkung.

Die Roßlenkung arbeitet ebenfalls nach demselben Prinzip, allerdings ersetzt bei ihr ein einzelner Rollfinger (manchmal auch zwei), der in die Schnecke eingreift, die Schneckenrolle. Dieser Finger sitzt auf einem Hebel an der Hebelwelle, die wiederum direkt den Lenkstockhebel bewegt.
Vorteile dieser Konstruktion: Der Finger ist in Rollen gelagert, was die Reibung auf ein Minimum verringert. Und: Durch einfaches Lösen einer Kontermutter und verdrehen einer Nachstellschraube lässt sich der Finger bei Bedarf (Verschleiß) tiefer in Eingriff bringen. Eine beinahe ideale Lösung (siehe auch: Spindellenkung)!